Kurier (Samstag)

Ein Lied für alle Ewigkeit

Brauchtum. So klingt Weihnachte­n: Vor genau 200 Jahren ertönte „Stille Nacht“zum ersten Mal

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Faden durch den Advent. „Das Finsterwer­den löst etwas aus im Menschen, man zieht sich zurück und nimmt sich Zeit für andere.“Viele Traditione­n fußen im bäuerliche­n Leben: Die Ernte war eingebrach­t, man hatte wieder Zeit für Handarbeit, setzte sich zusammen, erzählte Geschichte­n und musizierte. „Vieles davon haben wir übernommen“, sagt Walcher.

Tradition im Wandel

Vor allem in ländlichen Regionen erleben alte Brauchtüme­r bei jüngeren Menschen einen Aufwind, beobachtet Walcher. Der urbane Raum sei hingegen stark von der Eventkultu­r geprägt, was etwa der jährliche Run auf die „Wiener Wiesn“zeigt. Der religiöse Ursprung rückt in den Hintergrun­d.

Denn Veränderun­g macht auch vor Tradition keinen Halt – nicht einmal zu Weihnachte­n. Während manche Bräuche verloren gehen, entstehen neue, sagt Maria Walcher. Vor allem der amerikanis­che Einfluss wird sichtbar: „Den Weihnachts­mann gab es zum Beispiel früher bei uns noch nicht. Wir feiern heute sicher nicht mehr so wie unsere Großeltern.“Gut, dass es verlässlic­he Konstanten gibt, die Jahrhunder­te überdauern – so wie „Stille Nacht“.

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