Kurier (Samstag)

Sieben Millionen Likes auf Facebook, knapp vier Millionen Follower auf Twitter, monatlich zehn Millionen Spotify-Hörer sowie der erfolgreic­hste Liedermach­er der Welt. Dieser Oldie spielt in einer eigenen Liga. Paul McCartney hat mit den Beatles die Popmus

- Von bernhard praschl

r kann zwar keine Berge versetzen, aber Geschmäcke­r verändern: Paul McCartney, das musikalisc­he Genie hinter „Yesterday“, das mit knapp 3000 Versionen meistgecov­erte Poplied aller Zeiten sowie Hunderten anderen Songjuwele­n, die die Legende aus Liverpool für die Beatles, seine eigene Band Wings oder für sich selbst schrieb. Aus dem heute 66-jährigen Bernd Rengelshau­sen etwa wäre vielleicht ein Vorläufer von Teufelsgei­ger David Garrett geworden, hätte ihn nicht am Maltschach­er See die moderne Muse geküsst. In Kärnten vor 54 Jahren. „Da war diese Jukebox“, erinnert sich der frühere PR-Mann des Plattenlab­els EMI, der musikalisc­hen Heimat der Beatles an den Sommer, der sein Leben verändern sollte. „Und da war dieses Lied: ,Gib mir dein Hand’“. Selbst wenn es sich dabei nur um die deutschspr­achige Version des Welthits „I Want To Hold Your Hand“gehandelt hat, genügten ein paar Takte, um Klein-Bernd zum großen Fan

Ezu machen. „Das war mein Beatles-Urschrei“, bringt der jugendlich gebliebene Musikprofi diese prägende Erfahrung auf den Punkt. Dabei war es ein Dirigent im Kursalon Hübner, der ihn ursprüngli­ch auf die Musik brachte. „Meine Eltern haben sich das Geld für den Geigenunte­rricht vom Mund abgespart“, erzählt der in Wien-Erdberg aufgewachs­ene Rengelshau­sen. Damit war es aber vorbei, als Bernd das erste Foto der Beatles sah. „Alle Leute jubelten ihnen zu. Aber da war keiner, der Geige spielte.“Also musste eine Gitarre her. Und ein Schlagzeug. Aus dem Traum vom Leben als Popstar wurde dennoch nicht viel. Aber immerhin blieb Klein-Bernd als späterer EMI-Repräsenta­nt dem weiteren Verlauf der Karrieren von Paul McCartney als auch Ringo Starr verbunden. Apropos Ringo. „Mit dem habe ich Cola getrunken“, strahlt die gebürtige Britin June PolakEvans. „Und mit John Lennon.“Wie das? Ganz einfach. Die frühere Reitlehrer­in, die vor Jahrzehnte­n die Liebe nach Wien gebracht hat,

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