Paaradox
Da wäre – eine Studie! Und zwar zum WhatsApp-Verhalten von Paaren. Das zeigt, wie groß die Liebe ist. Wer immer sofort antwortet – wunderbar. Wer Tage nicht auf die Frage Wo bist du? reagiert – heikel, sehr heikel. Wer lieb schreibt, perfekt. Wer einander schreibt Geh einkaufen, aber mir nicht auf den Wecker, steckt in der Krise. Ah, eh.
Ver(w)irrung
Und was tun wir? Wir mischen Sudern mit Schmeicheln. Dazu kommt, dass der Mann nebenan und ich in allerlei WhatsApp-Gruppen sind. Etwa die Gruppe Familie Petz mit mir und der Tochter. Da mitzulesen, kann für mich ärgerlich sein – etwa wenn sie schreibt: Papiiiii, kannst mich aus der Stadt holen? Und Papiiiii schmilzt: Ich f liege! Obwohl er mir eine Sekunde davor erklärt hat, dass er vor lauter Stress nicht einmal zum Geschirrspülerumräumen käme. Gemeinsam mit anderen sind wir in der Kulinarik-Freunde-Gruppe Ganslessen. Da bringen wir oft was durcheinander, sodass ich ihn via Gansl-Gruppe erinnere, er möge Gackisackerln für den Hund bringen. Speziell blöd ist das mit der Autokorrektur. Wir diskutieren gerne via WhatsApp Dinge aus, aber ohne Sehbehelf. Dann entstehen Dialoge wie diese – ich: Wieso soll Ichner immer Ebay? (soll heißen: Wieso soll ich mich immer entschuldigen?) Er: Wer ist Ichner und was machst du mit ihm bei Ebay? Ich: Blödes Auto schleckt, Misstrauen, sorry (soll heißen: Blödes Autokorrekt, Missverständnis, sorry). Darauf schreibt er: Blöcke! (soll heißen: blöd!) Ich schreibe zurück: Tut kleid, bissig – hobel dich liberal! (soll heißen: Tut leid, Bussi – hab dich lieb!). Er zurück: Ischias versteht nummer Bahngesellschaft. (Hä?) Die Liebe ist schon ein sehr seltsames Spiel.
Paaradox neu: „Schatzi, geht’s noch?“: 23. und 31. 1., 24. 2. im Wiener Rabenhoftheater, alle Termine: paaradox.at
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