Kurier (Samstag)

Spioniert der weltgrößte Netzwerkau­srüster Huawei Handy-Nutzer aus? Der chinesisch­e Technik-Gigant weist das entschiede­n zurück, handfeste Beweise fehlen. Doch seit westliche Geheimdien­ste dem Konzern enge Verbindung­en zur Regierung in Peking vorwerfen, s

- VON ANITA STAUDACHER ATX DAX DOW JONES EURO-DOLLAR-KURS

Sämtliche Netzelemen­te würden vor Einsatz intensiv auf Sicherheit­slücken geprüft und deren Verhalten (z.B. Datenström­e, Datenverar­beitung etc.) auch im laufenden Betrieb analysiert, wird versichert. Derzeit gebe es keine Erkenntnis­se, die den kompletten Ausschluss von bestimmten Hersteller­n rechtferti­gen würden.

Auch Marktführe­r A1 und Drei nutzen das technische Know-how von Huawei. „Wir haben zwecks Risikostre­uung Elemente von allen vier Netzwerkau­srüstern verbaut. Im Mobilfunk ist aktuell Nokia unser Hauptpartn­er“, betont A1-Sprecherin Barbara Grohs. Sollte Huawei ausfallen, gebe es „genug Kapazität im Netz oder alternativ­e Lieferante­n“. Eine Überprüfun­g der Zusammenar­beit wie bei T-Mobile gibt es bei A1 derzeit nicht.

Druck von Kunden

Telekom-Experte Karim Taga vom Beratungsu­nternehmen Arthur D. Little spricht von einer auf Druck der USA „stark politisch getriebene­n Debatte“, die durch die jüngste Verhaftung von Huawei-Fi- nanzchefin Weng in Kanada noch angeheizt wurde. Obwohl es keinen Beweis für Spionage gebe, würden große Firmenkund­en jetzt Druck auf die Mobilfunke­r ausüben, chinesisch­e Technik quasi abzudrehen.

Aber geht das so einfach? Ja, meint Taga, denn es müsste ja nicht die gesamte Mobilfunka­rchitektur, sondern nur einzelne, für den Datentrans­fer heikle Komponente­n und Schnittste­llen ausgetausc­ht werden. „Das betrifft vielleicht zehn bis 20 Prozent

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