Stress für Luitz, Kreuzbandriss bei Gallhuber
Wieder einmal der Allerschnellste: Norwegens Speedspezialist Aksel Lund Svindal feierte seinen siebenten Weltcup-Sieg auf der Saslong im Grödnertal Wer jemals einen Blick in die Krankenakte von Aksel Lund Svindal geworfen hat, der kann sich nur darüber wundern, wie der Norweger heute noch im Renntempo eine Skipiste runter fahren kann. Ganz zu schweigen, dass der 35-Jährige dann dabei auch noch das Tempo vorgibt wie am Freitag im Super-G von Gröden.
Aksel Lund Svindal ist eigentlich ein Wrack. Sein Körper ist gezeichnet von eineinhalb Jahrzehnten im Skiweltcup, das wird deutlich, wenn er nach einem Trainingslauf durch den Zielraum humpelt oder erklärt, was er wegen seiner Verletzungsgeschichte alles nicht machen kann.
Springen ist zum Beispiel ein Problem, weil sein rechtes Knie seit einem Sturz 2016 in Kitzbühel immer wieder anschwillt. Er hat sich auch schon einmal die Achillessehne gerissen (beim Fußballspielen), das Joch- und das Nasenbein gebrochen und sich so schwere Schnittverletzungen am Gesäß (bei einem Sturz) zugezogen, dass ihm ein künstlicher 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 12. 13. 13. Matthias Mayer (AUT) Adrian Smiseth Sejersted (NOR) Hannes Reichelt (AUT) Andreas Sander (GER) Max Franz (AUT) Christoph Krenn (AUT) Vincent Kriechmayr (AUT) Darmausgang gemacht werden musste.
Zuletzt hatte er sich wenige Tage vor dem Saisonstart mehrere Bänder im Daumen gerissen. Bei den Speedrennen in Übersee musste ihm deshalb noch der Stock an den Handschuh geklebt werden, wegen der Schmerzen konnte sich Svindal außerdem nicht aus dem Starthaus abstoßen. „Ich habe inzwischen schon gelernt, mit Schmerzen umzugehen“, erklärt der 35-Jährige.
Auf Driftkurs
Das hilft Aksel Lund Svindal im Rennen genauso wie seine Routine. Vor allem im Super-G kann sich der Norweger auf seinen Erfahrungsschatz verlassen, diese Disziplin, in der Draufgängertum genauso gefragt ist wie Kalkül, scheint wie gemacht für den Norweger. Nach seiner Triumphfahrt in Gröden zogen die Konkurrenten nicht zum ersten Mal den Helm vor dem Mister Super-G. „Der Aksel driftet die Kurven oft an. Wenn ich das mache, verliere ich Zeit, aber er wird dadurch sogar noch schneller“, wundert sich Hannes Reichelt (9.).
Auf der Saslong scheint der Norweger ohnehin machen zu können, was er will, im Grödnertal fährt Svindal fast immer in einer eigenen Liga. Der gestrige Erfolg vor Lokalmatador Christof Innerhofer und Kjetil Jansrud (NOR) war schon der siebente Sieg am Fuße des Langkofels, der fünfte im Super-G.
Für die Österreicher war diesmal das Stockerl außer Reichweite. Und teilweise herrschte fast ein wenig Ratlosigkeit über die Fahrten und den Zeitrückstand. Matthias Mayer („ein Fehler im unteren Abschnitt“) wusste immerhin, warum er auf Rang sieben gelandet war. Sein Kollege Max Franz (12.) schüttelte im Ziel verwundert den Kopf. „Ich muss noch überlegen, was das im SuperG war. Offenbar nichts Gutes“, meinte der Schnellste im Abschlusstraining für die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr/live ORFeins).
Sollte der eine oder andere Skifahrer noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt haben, dann kann’s in diesem Jahr richtig eng werden. Denn gerade die Technik-Spezialisten haben in den kommenden Tagen ein ordentliches Packerl zu tragen. Fünf Mal werden sie vor dem Heiligen Abend noch an den Weltcupstart gebeten.
Unterdessen will die FIS will Stefan Luitz wegen eines Dopingverstoßes seinen Riesentorlauf-Sieg in Beaver Creek aberkennen. Luitz hatte in Übersee durch eine Maske Sauerstoff inhaliert. Bei einer Disqualifikation würde Marcel Hirscher den Sieg am grünen Tisch erben.
Ski Alpin. Schock im ÖSV
Für Katharina Gallhuber ist die Saison schon zu Ende. Beim Training in Simmering erlitt die Niederösterreicherin bei einem Sturz einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss im rechten Knie. „Das ist ein Schock. Ich hatte noch keine schwere Verletzung,“sagte die 21-Jährige, die heute in Hochrum von ÖSV-Arzt Dr. Fink operiert wird.