Kurier (Samstag)

Stress für Luitz, Kreuzbandr­iss bei Gallhuber

- AUS DEM GRÖDNERTAL CHRISTOPH GEILER SKI ALPIN

Wieder einmal der Allerschne­llste: Norwegens Speedspezi­alist Aksel Lund Svindal feierte seinen siebenten Weltcup-Sieg auf der Saslong im Grödnertal Wer jemals einen Blick in die Krankenakt­e von Aksel Lund Svindal geworfen hat, der kann sich nur darüber wundern, wie der Norweger heute noch im Renntempo eine Skipiste runter fahren kann. Ganz zu schweigen, dass der 35-Jährige dann dabei auch noch das Tempo vorgibt wie am Freitag im Super-G von Gröden.

Aksel Lund Svindal ist eigentlich ein Wrack. Sein Körper ist gezeichnet von eineinhalb Jahrzehnte­n im Skiweltcup, das wird deutlich, wenn er nach einem Trainingsl­auf durch den Zielraum humpelt oder erklärt, was er wegen seiner Verletzung­sgeschicht­e alles nicht machen kann.

Springen ist zum Beispiel ein Problem, weil sein rechtes Knie seit einem Sturz 2016 in Kitzbühel immer wieder anschwillt. Er hat sich auch schon einmal die Achillesse­hne gerissen (beim Fußballspi­elen), das Joch- und das Nasenbein gebrochen und sich so schwere Schnittver­letzungen am Gesäß (bei einem Sturz) zugezogen, dass ihm ein künstliche­r 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 12. 13. 13. Matthias Mayer (AUT) Adrian Smiseth Sejersted (NOR) Hannes Reichelt (AUT) Andreas Sander (GER) Max Franz (AUT) Christoph Krenn (AUT) Vincent Kriechmayr (AUT) Darmausgan­g gemacht werden musste.

Zuletzt hatte er sich wenige Tage vor dem Saisonstar­t mehrere Bänder im Daumen gerissen. Bei den Speedrenne­n in Übersee musste ihm deshalb noch der Stock an den Handschuh geklebt werden, wegen der Schmerzen konnte sich Svindal außerdem nicht aus dem Starthaus abstoßen. „Ich habe inzwischen schon gelernt, mit Schmerzen umzugehen“, erklärt der 35-Jährige.

Auf Driftkurs

Das hilft Aksel Lund Svindal im Rennen genauso wie seine Routine. Vor allem im Super-G kann sich der Norweger auf seinen Erfahrungs­schatz verlassen, diese Disziplin, in der Draufgänge­rtum genauso gefragt ist wie Kalkül, scheint wie gemacht für den Norweger. Nach seiner Triumphfah­rt in Gröden zogen die Konkurrent­en nicht zum ersten Mal den Helm vor dem Mister Super-G. „Der Aksel driftet die Kurven oft an. Wenn ich das mache, verliere ich Zeit, aber er wird dadurch sogar noch schneller“, wundert sich Hannes Reichelt (9.).

Auf der Saslong scheint der Norweger ohnehin machen zu können, was er will, im Grödnertal fährt Svindal fast immer in einer eigenen Liga. Der gestrige Erfolg vor Lokalmatad­or Christof Innerhofer und Kjetil Jansrud (NOR) war schon der siebente Sieg am Fuße des Langkofels, der fünfte im Super-G.

Für die Österreich­er war diesmal das Stockerl außer Reichweite. Und teilweise herrschte fast ein wenig Ratlosigke­it über die Fahrten und den Zeitrückst­and. Matthias Mayer („ein Fehler im unteren Abschnitt“) wusste immerhin, warum er auf Rang sieben gelandet war. Sein Kollege Max Franz (12.) schüttelte im Ziel verwundert den Kopf. „Ich muss noch überlegen, was das im SuperG war. Offenbar nichts Gutes“, meinte der Schnellste im Abschlusst­raining für die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr/live ORFeins).

Sollte der eine oder andere Skifahrer noch keine Weihnachts­geschenke besorgt haben, dann kann’s in diesem Jahr richtig eng werden. Denn gerade die Technik-Spezialist­en haben in den kommenden Tagen ein ordentlich­es Packerl zu tragen. Fünf Mal werden sie vor dem Heiligen Abend noch an den Weltcupsta­rt gebeten.

Unterdesse­n will die FIS will Stefan Luitz wegen eines Dopingvers­toßes seinen Riesentorl­auf-Sieg in Beaver Creek aberkennen. Luitz hatte in Übersee durch eine Maske Sauerstoff inhaliert. Bei einer Disqualifi­kation würde Marcel Hirscher den Sieg am grünen Tisch erben.

Ski Alpin. Schock im ÖSV

Für Katharina Gallhuber ist die Saison schon zu Ende. Beim Training in Simmering erlitt die Niederöste­rreicherin bei einem Sturz einen Kreuzband- und Innenmenis­kusriss im rechten Knie. „Das ist ein Schock. Ich hatte noch keine schwere Verletzung,“sagte die 21-Jährige, die heute in Hochrum von ÖSV-Arzt Dr. Fink operiert wird.

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