Rentiere leiden extrem unter Klimawandel Herzinfarkt: Frauen holen später Hilfe als Männer
Bestände haben sich in zwanzig Jahren wegen Dürre, Regen und Parasiten halbiert
Der Klimawandel setzt wild lebenden Rentieren und Karibus massiv zu. Vor allem Futterknappheit und Insekten machen den Hirscharten zu schaffen. In der Arktis ist ihr Bestand in den vergangenen zwei Jahrzehnten um mehr als die Hälfte zurückgegangen – die Zahlen sind von 5 Millionen auf rund 2,1 Millionen Exemplare gesunken, berichtet die American Geophysical Research Union. Manche Herde ist um mehr als 90 Prozent geschrumpft, Erholung nicht in Sicht.
„Wir sehen in einigen Gebieten eine verstärkte Dürre aufgrund der Klimaerwärmung. Und die Erwärmung selbst führt zu einer Verände- rung der Vegetation“, sagt Howard Epstein, Umweltwissenschaftler an der Universität von Virginia. Das Hauptnahrungsmittel Flechten wächst nun im Wettbewerb mit anderen Pflanzen.
„Regen ist auch ein großes Problem“, erklärt Epstein Leben um den Nordpol: Die nordamerikanischen Vertreter der Rentiere werden Karibu genannt weiter. Zunehmende Regenfälle in der Arktis fallen auf schneebedeckten Boden und führen zu harten Eisschichten. Die futtersuchenden Tiere können die gefrorene Decke nicht durchbrechen, um an ihre Nahrung zu gelangen.
Darüber hinaus leiden die Stirnwaffenträger unter Insekten: „Wärmeres Klima bedeutet in der Arktis mehr Wanzen“, führt Epstein aus. Wenn es warm und nicht sehr windig ist, werden sie zur Plage. Die Rentiere investieren viel Energie, um den Parasiten, die auch Krankheiten übertragen, zu entkommen.
Der Rückgang der Säugetiere hat wiederum Einfluss auf die Umwelt: Rentiere und Karibus sind „Schlüssel-Spezies“in der arktischen Nahrungskette. Sie sorgen für den natürlichen Kreislauf von Nährstoffen zwischen Pflanzen und Boden und ihre Anzahl wirkt sich auf Raubtiere und Aasfresser aus.
Frauen rufen bei einem Herzinfarkt die Rettung deutlich später als Männer: Das zeigt jetzt eine neue Studie mit Daten von 4360 Patienten (967 Frauen und 3393 Männer) aus dem Züricher Stadtspital Triemli. Ausgewertet wurden Daten aus den Jahren 2000 bis 2016.
Die positive Nachricht: Bei Frauen und Männern konnte kein Unterschied beim Zeitraum festgestellt werden, der verging, bis das blockierte Blutgefäß im Krankenhaus geöffnet wurde. Heute erhalten alle Patienten rascher einen Stent als früher. Allerdings: Der Zeitraum zwischen dem ersten Auftreten der Symptome
Neue Studie.
und dem Kontaktieren des Krankenhauses nahm bei Männern zwischen 2000 und 2016 leicht ab. Bei Frauen veränderte er sich jedoch nicht. Frauen warteten durchschnittlich 37 Minuten länger, bevor sie Hilfe holten. Anzeichen eines anhaltenden Schmerzes im Brustbereich führten bei Männern zur rascheren Behandlung. Das galt jedoch nicht für Frauen. Frauen mit einem Herzinfarkt scheinen ihre Symptome weniger wahrscheinlich auf eine Krankheit zurückzuführen, die sofort behandelt werden muss. Die Daten wurden im European Heart Journal: Acute Cardiovascular Care veröffentlicht.