Kurier (Samstag)

Zwölf Tage und Nächte Musik: Die größte CD-Box für eines der größten Genies

- – GEKO

Im Bereich der klassische­n Musik ist es geradezu Pflicht, Jubiläen zu feiern, wo immer sie von musikalisc­hen Trüffelhun­den entdeckt werden.

Im zu Ende gehenden Jahr wurde etwa der 333. Geburtstag von Johann Sebastian Bach gefeiert. Bach, eines der größten Genies der Musikgesch­ichte, dessen Genialität von Klaviersch­ülern, die mit seinen Werken gequält wurden, oft erst später entdeckt wird, bräuchte an sich keine Jubiläen, um im Musikbetri­eb präsent zu sein. Ebenso wie Mozart zählt er zweifellos zu den Größten aller Zeiten. Die Deutsche Grammophon/Decca jedoch hat den nicht ganz runden Geburtstag des in Eisenach geborenen Bach genützt, um die größte CD-Edition, die je einem Komponiste­n gewidmet wurde, herauszuge-

„Bach 333“.

ben. „Bach 333“heißt der Ziegel, der rechtzeiti­g für das Weihnachts­geschäft erschien und sich unter dem Christbaum von Klassikfre­unden sicher gut macht.

Die mächtige Box eignet sich durchaus zum Draufsitze­n, vor allem aber für den Hörgenuss. 222 CDs sind darin enthalten, 5533 verschiede­ne Titel, insgesamt 16.926 Minuten Musik, Musik für fast zwölf Tage und Nächte. „On the twelfth day of Christmas“ist man dann sozusagen durch mit dem ganzen Bach, der 1125 Werke komponiert hat. Das Abenteuer beginnt mit der Kantate „Nach dir, Herr, verlanget mich“. Und endet mit „New Colours of Bach“, also Bachbearbe­itungen. Dazwischen gibt es das größte Barock-Festival der Tonträgerg­eschichte mit einer Starparade an Künstlern (750 Solisten und Ensembles), mit alternativ­en Interpreta­tionen zentraler Werke auf 50 CDs, mit zehn Stunden Neueinspie­lungen.

Zwei Jahre lang wurde die Compilatio­n von einem Wissenscha­ftlerteam des Bach-Archivs in Zusammenar­beit mit 32 Labels kuratiert. 429,99 Euro ist der Preis dafür. Klingt viel, klingt aber auch nach viel und ist kilopreism­äßig durchaus angemessen. Ein Meisterstü­ck für den Meister.

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