Hunderte Tote bei Unruhen 1989: Ex-Präsident angeklagt
Rumäniens Militärstaatsanwaltschaft hat am Freitag den früheren Präsidenten Ion Iliescu wegen der Tötung Hunderter Menschen nach dem Sturz von Diktator Nicolae Ceausescu 1989 angeklagt. Dem 88-Jährigen, der 1990 bis 1996 sowie 2000 bis 2004 Staatschef war, werden wie auch drei anderen Männern Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Die Angeklagten – neben Iliescu sind das der damalige Vize-Regierungschef und zwei pensionierte Militärs – hätten durch Desinformation
Ceausescu-Sturz.
und Täuschmanöver Angst vor nicht existierenden „Terroristen“geschürt, um nach Ceausescus Sturz die eigene Macht zu festigen. Dadurch hätten sie den Tod vieler Menschen bei Straßenkämpfen zu verantworten.
Ceausescu war Ende Dezember 1989 nach Massenprotesten verhaftet und mit seiner Frau Elena nach einem umstrittenen Prozess hingerichtet worden. In dem laut Anklage bewusst geschürten Chaos während der Revolution kamen 1166 Menschen ums Leben. Im Katalonien-Konflikt setzt der Sozialist Sánchez – anders als sein konservativer Vorgänger Mariano Rajoy – auf Dialog. Am Donnerstag hatte er den separatistischen Regionalpräsidenten Quim Torra bereits zum zweiten Mal getroffen. Man wolle eine Antwort auf die katalanische Forderung nach mehr Selbstbestimmung finden, hieß es danach.
Eine Lösung des Konf likts ist aber nach der Zuspitzung durch das verfassungswidrige Unabhängigkeitsreferendum von 2017 nicht in Sicht. 18 Politiker und Aktivisten werden unter anderem der Rebellion, des Aufruhrs und der Unterschlagung beschuldigt. Sie müssen sich in den nächsten Wochen und Monaten bei drohenden Haftstrafen von bis zu 25 Jahren vor Gericht verantworten.