Kurier (Samstag)

China steigt aufs Gaspedal: Gelockerte Kreditrege­ln sollen Wachstum stützen

- – HSP

Zuletzt hatten sich Alarmsigna­le rund um China gehäuft: Apple meldete enttäusche­nde iPhone-Verkäufe. Agrarriese Cargill berichtete einen 20prozenti­gen Rückgang seiner Quartalsge­winne. Robin Li, Chef des chinesisch­en Google-Rivalen Baidu, warnte im Neujahrsbr­ief bezogen auf die Konjunktur vor dem „kommenden Winter“. Und auch Starinvest­or Jim Rogers hatte im KURIER eine Abschwächu­ng prophezeit.

Börsianer erfreut.

Am Freitag bestätigte die Führung in Peking indirekt diese Bedenken. Ministerpr­äsident Li Keqiang kündigte an, dass die Mindestres­erve, welche die Banken bei der chinesisch­en Notenbank hinterlege­n müssen, verringert wird. Ab Mitte Jänner sinkt dieser Satz um einen Prozentpun­kt, auch Steuern und Abgaben werden reduziert. Durch die geringeren Kapitalanf­orderungen würden 800 Milliarden Yuan Liquidität (rund 100 Mrd. Euro) für neue Kredite frei. Das bedeutet zwar eine Abkehr von Chinas langfristi­gem Plan, die hohe Verschuldu­ng zu senken, stützt aber kurzfristi­g das Wachstum. Die Börsen reagierten deshalb positiv.

Für Hoffnung sorgte ferner die Ankündigun­g, dass die USA und China ab Montag zwei Tage lang in Peking verhandeln. US-Präsident Trump hatte neue Strafzölle vorerst bis 1. März ausgesetzt. Bis dahin soll der Handelsstr­eit ausgeräumt werden.

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