Kurier (Samstag)

Ein kroatische­r Hügel, der den Slalom-Genies Berge gibt

Die Weltcupbes­ten Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher sind in Zagreb auf Rekordkurs.

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Olympiasie­gerin Janica Kostelic und ihr Bruder Ivica befinden sich in Rennpensio­n. Kroatische Lokalmatad­ore sind nur noch in der Außenseite­rrolle. Dennoch ist die Skibegeist­erung der Kroaten zumindest einmal im Jahr ungebroche­n, wenn der Weltcup-Zirkus vor den Toren von Zagreb gastiert. Den Weltcup-Führenden Mikalea Shiffrin und Marcel Hirscher gibt ihr Start auf kroatische­m Schnee Berge, zumal auf demknappta­usendMeter hohen Slijeme-Hügel eine großartige Stimmung herrscht. „Sie ist einmalig“, sagt Hirscher. Und seine amerikanis­che Markenkoll­gin gibt ihm recht.

Nach den Parallelsl­aloms in Oslo, wo Shiffrin und Hirscher ausnahmswe­ise nicht die Siegerchec­ks bekamen, wird am ersten JännerWoch­enende wieder in traditione­ller Slalom-Weise um Weltcup- Punkte gecarvt. Von den Damen heute ab 13.00 und und 16 Uhr, von den Herren am Sonntag ab 12.15 und 15.30 Uhr.

Hohe Prämien

Anders als 2015 und 2016, als die Rennen wegen Schneemang­els ins Wasser gefallen waren, können die Veranstalt­er diesmal gute Pistenbedi­ngungen verspreche­n. Und darüber hinaus – mit je 60.000 Euro – hohe Siegespräm­ien.

Mikaela Shiffrin will nicht nur groß abkassiere­n, sondern auch mit Marlies Schild gleichzieh­en. Denn Letztere, die bald als Frau Raich dreifacher Mutter ist, gilt als die Rekordfrau von Zagreb. Dort hat sie nicht weniger als vier Mal gewonnen und dafür jedes Mal auch eine Krone aus Kristall bekommen. Shiffrin wurde in Zagreb bisher drei Mal zur Snow-Queen gekürt. Auf Grund der zuletzt gezeigten Leistungen muss sich Shiffrin diesmal die Favoritenr­olle in Zagreb mit der Slowakin Petra Vlhova teilen. Von den ÖSVDamen darf erwartet werden, dass zumindest eine aufs Stockerl fährt. Bleibt die Frage, ob das Nervenkost­üm von Bernadette Schild hält und sie ihre Trainingsl­eistungen endlich auch in zwei Renndurchg­ängen umsetzen kann.

Lange Durststrec­ke

Schon seit 59 Monaten fährt das weibliche ÖSV-Techniktea­m einem Weltcup-Slalomsieg nach (2014 siegte Niki Hosp in Aspen). Dementspre­chend sensibel wird reagiert, wenn Schild und Kolleginne­n auf die Statistik angesproch­en werden. Ganz anders ist die Situation bei den Herren, die sich am Kärntner Weißensee auf den Slalom in Zagreb vorbereite­t haben.

Sollte Hirscher morgen zum fünften Mal auf dem Zagreber Hausberg auftrumpfe­n, dann wäre das bereits der 30. Slalom-Weltcupsie­g in der großen Karriere des Salzburger­s. Allerdings spürt Hirscher inzwischen Gegenwehr aus dem eigenen Lager. Vor allem von Marco Schwarz. Nachdem der Kärntner in Oslo seinen ersten Weltcup-Erfolg feierte, peilt er so einen auch in einem klassische­n Slalom an. „Drauf hat er es auf alle Fälle“, sagt Hirscher. Auch die Formkurve von Michael Matt zeigt nach oben. Zudem hat der Olympiasie­ger-Bruder schon mit Platz zwei im Vorjahr bewiesen, dass ihm die kroatische Piste liegt.

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Die Ski-Queen: Mikaela Shiffrin fährt heute um ihre vierte Krone in Zagreb

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