Der Gugelhupf war ihm nicht egal Lieber Rio Bravo als Rio Grande

„Ich bin ein Sammler von guten Menschen.“Zitat Ludwig Wittgenstein, dessen große, anstrengende Familie sich ebenfalls Menschen einverleibte. Smalltalk verboten. Aus dem z. T. bisher unveröffentlichten Briefwechsel des Philosophen mit seinen Geschwistern kann man sein Werden beobachten. Sogar Gugelhupfformen waren ihm Überlegungen wert.

Briefe.

Man kann sich die Geschichte vom Ufer des Rio Grande aus anschauen. Oder vom Rio Bravo. Zwei Namen für einen Fluss – es macht den amerikanisch-mexikanischen Unterschied. Sozialanthropologin Heufelder sitzt lieber am Rio Bravo. Ihr Wissen teilt sie ohne moralischen Zeigefinger mit – jedoch: Für jede 15 Meter hohe Mauer gibt es eine 16 Meter hohe Leiter.

Reportagen.

Entdeckung. Mela Hartwig (1893–1967) gehört zu den Wiener Schriftstellerinnen, die wiederentdeckt, vergessen, wiederentdeckt, vergessen wurden. In „Inferno“, ein Roman aus dem Nachlass, muss sich eine 18-Jährige entscheiden, ob sie die Nazis unterstützt oder bekämpft. Ihrem Bruder ist Denunziation zuzutrauen. Ein Bild von Angst und Zerrissenheit. Krimi. Der „Tatort“-Kommissar hat seinen zweiten Krimi geschrieben, in dem er (= berühmter Schauspieler) die Hauptrolle spielt. Der erste, „Die Tote von der Falkneralm“, war ein Kammerspiel, jetzt wird Miroslav Nemec kompromittiert, erpresst, und muss in sein Geburtsland Kroatien, wo – in Rijeka – bereits eine Tote auf ihn wartet. Naja. Najaaa. Reise 1. Inselhüpfen in der Karibik 1887 ... und die schönste Zeit des Lebens in St-Pierre auf Martinique. Lafcadio Hearn, Journalist und Schriftsteller, hat es so empfunden und alle Farben eingefangen, von den Menschen und Pflanzen. Er hat sozusagen aufbewahrt. 1902 wurde St-Pierre von einem Vulkanausbruch zerstört. Den Wiederaufbau erlebte Hearn nicht. Reise Muss das ein tolles Vater-Sohn-Verhältnis gewesen sein ... Auf Reisen hat der Alte den Jungen aus dessen „Eingeschlossenheit“befreit, zuletzt gab’s 1967 eine Mittelmeerfahrt auf einem Frachter. Hanns-Josef Ortheil war 16: Odyssee ins Erwachsenenleben mit Fieber und Küssen. Damals schon Schriftsteller, wurde aus dem Erlebten jetzt dieses Buch.

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