Kurier (Samstag)

„Wiener herzlich willkommen“

Fachkräfte­mangel. Landeschef Stelzer will Qualifizie­rte mit neuer Strategie in sein Land locken

- VON RAFFAELA LINDORFER – W. ZAUNBAUER

Haben Sie Erfahrunge­n im Handel, vielleicht imBankenwe­sen oder mit Versicheru­ngen? Sind Sie Krankenpfl­eger, Lehrer oder Sozialarbe­iter? Dann kommen Sie ins schöne Land ob der Enns – dort sind Sie heiß begehrt.

So oder so ähnlich klingt die Botschaft, die das Land Oberösterr­eich verbreiten will. Landeshaup­tmann Thomas Stelzer (ÖVP) kündigt ein „großes Fachkräfte­programm“an und will etwa beim Ost-West-Gefälle einhaken: Die Jobs sind im Westen, dort fehlen aber die qualifizie­rten Fachkräfte. Die Arbeitslos­en leben im Osten und sind oft nicht bereit, zu übersiedel­n oder deln. Ein Dilemma.

In der Bundeshaup­tstadt, wo laut Kanzler Sebastian Kurz in den Familien immer öfter nur noch die Kinder in der Früh aufstehen (das sagte er kürzlich in der Debatte umdie Mindestsic­herung), kommen auf eine offene Stelle 11,6 Arbeitslos­e (siehe zu pen- Grafik). In Oberösterr­eich sind es 1,9 Arbeitslos­e.

Stelzer spricht eine Einladung aus: „Alle arbeitswil­ligen Wienerinne­n und Wiener sind in Oberösterr­eich herzlich willkommen.“Man müsse ja auch bedenken: „Mit der Bahn ist man vielleicht schneller in Linz in der Arbeit als in Wien mit dem Auto.“

Neue Metropole?

Stelzer scheint es generell auf die Wiener abgesehen zu haben: Als Ziel seiner Amtszeit formuliert­e er gleich zu Beginn, sein Land solle zum „neuen, pulsierend­en Zentrum“werden. Die Leute sollen sagen: „Willst du weiterkomm­en, musst du nach Oberösterr­eich kommen.“Unter diesem Slogan wird in Kürze ein Programm präsentier­t, mit dem gezielt Wiener angelockt werden sollen. Details sind freilich noch offen.

Geht es dem Land ob der Enns etwa so schlecht? In Oberösterr­eich herrscht mit 676.000 Arbeitnehm­ern laut Stelzer-Büro gerade Höchstbesc­häftigungs­stand, dennoch fehlen 30.000 Fachkräfte (österreich­weit: 162.000).

Den größten Mangel gibt es laut oö. Fachkräfte­monitor im Gesundheit­s- und Sozialwese­n, in der Verwaltung, im Bereich Unterricht und Erziehung. Auch bei Banken und Versicheru­ngen sowie im Handel fehlen die Fachleute.

Das Bundesland schert beim allgemeine­n Trend et- was aus: Bei einer Unternehme­nsbefragun­g im Auftrag der Wirtschaft­skammer wurde der größte Mangel im Bereich Gastronomi­e, Bau und Holz festgestel­lt (siehe Grafik).

In Tirol ist der Mangel im Tourismus seit Jahren virulent. Ein Gesamtpake­t an Maßnahmen, wie es Oberösterr­eich plant, gibt es nicht – hier buhlt jeder Unternehme­r selbst mit schönen Dienstwohn­ungen und Vergünstig­ungen vor Ort um Personal.

Mario Gerber von der Wirtschaft­skammer erklärt dazu: „Wir freuen uns über jede Wiener Fachkraft, aber wir werben niemanden aktiv ab. Es muss uns gelingen, zu zeigen, dass es schön ist, in Tirol zu arbeiten.“ am 19. Dezember stets gegen die Beschaffun­g neuer Abfangjäge­r gewesen zu sein. Er habe diese bis zuletzt zu verhindern versucht.

Pilz glaubt jedoch, Grasser hat gemeinsam mit dem damaligen Magna-Manager Siegfried Wolf hinter den Kulissen die Fäden zugunsten der Eurofighte­r gezogen.

Nun hat Pilz einen Zeugen präsentier­t, der diesen Verdacht erhärtet. Der Unternehme­r Richard DrascheWar­tinberg machte damals Immobilien-Geschäfte mit Magna-Chef Frank Stronach. In diesem Zusammenha­ng traf er sich am 2. Juli 2002 (dem Tag der Typenentsc­heidung) mit Wolf in einem Wiener Hotel, wo ihn dieser mit Champagner empfing.

„Unser Mann“Grasser

Gefragt nach dem Grund soll Wolf gesagt haben: „Heute ist ein wichtiger Tag für uns, weil die Regierung die Eurofighte­r beschlosse­n hat. Unser Mann hat es geschafft!“Mit „unser Mann“habe Wolf unmissvers­tändlich Grasser gemeint, so Drasche-Wartinberg am Freitag.

Für Peter Pilz steht damit fest, dass Grasser und Wolf im U-Ausschuss falsch ausgesagt haben. Er hat der Staatsanwa­ltschaft eine Sachverhal­tsdarstell­ung übermittel­t.

Grassers Anwalt Manfred Ainedter bestritt am Freitag die Vorwürfe. Wolf war für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

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Stelzer: „Mit Bahn schneller in der Arbeit als mit Auto in Wien“

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