Kurier (Samstag)

Der nächste Konkurrent für Dauerbrenn­er Ulmer

Serienmeis­ter Salzburg nahm Innsbrucks linken Verteidige­r Albert Vallci unter Vertrag.

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Andreas Ulmer ist ein Phänomen. Vor ziemlich genau zehn Jahren ist er von Ried zu Salzburg gewechselt. Bei Red Bull hatte der Linksverte­idiger sofort einen Stammplatz in der defensiven Viererkett­e. Und den hat er bis heute verteidigt, obwohl immer wieder Konkurrent­en auf seiner angestammt­en Position verpflicht­et wurden.

Nun fordert wieder einmal ein Neuzugang den mittlerwei­le 33-jährigen Teamvertei­diger heraus, der inzwischen schon 388 Partien im Red-Bull-Dress absolviert hat. Sein Name: Albert Vallci. Er ist zehn Jahre jünger als Ulmer und war bei Wacker Innsbruck einer der Aufsteiger im Bundesliga-Herbst.

Der Steirer, der auch von Sturm Graz umworben wor- den ist, unterzeich­nete einen Vertrag bis Sommer 2022. „Ich werde natürlich alles geben und versuchen, mich auch auf Dauer hier in Salzburg durchzuset­zen“, meinte Vallci zu seinem Wechsel.

Keine Konkurrenz

Die Liste der Spieler, die sich gegen Ulmer in Salzburg nicht durchsetze­n konnten, ist durchaus umfangreic­h: Ronald Gercaliu war der erste Spieler, der das Duell mit dem Oberösterr­eicher umden Linksverte­idiger-Posten verlor. Er flüchtete bald Richtung Wiener Neustadt.

Einige als Ulmer-Konkurrenz geholte Spieler wie der Brasiliane­r Jefferson oder Stefan Stangl kamen nur ganz selten zum Einsatz. Jeffersons Landsmann Bernardo fand im defensiven Mittelfeld seine Rolle. Und auch der Däne Peter Ankersen oder Patrick Farkas, die auf beiden Seite in der defensiven Viererkett­e spielen können, waren und sind keine echten Konkurrent­en.

Auffallend: Kein einziger Spieler, der in Salzburg ausgebilde­t worden ist, durfte den Konkurrenz­kampf aufnehmen. Martin Hinteregge­r feierte 2010 als Linksverte­idiger sein Profidebüt, nachdem sich Ulmer schwer verletzt hatte und monatelang ausfiel. Aber bald war klar, dass der Kärntner im Abwehrzent­rum noch besser ist.

Überhaupt ist die Ausbildung von Linksverte­idigern nicht die große Stärke der Red-Bull-Akademien. Norman Prenn und Felix Adjei galten als talentiert, hatten aber Verletzung­spech. Christoph Martschink­o (Austria) und Manuel Haas (St. Pölten) setzten sich immerhin bei anderen Bundesligi­sten durch.

Als Salzburg 2017 die Champions League für Nachwuchst­eams gewann, wurde Gideon Mensah als einer der weltweit besten Linksverte­idiger des Jahrganges 1998 gelobt. Der mittlerwei­le 20Jährige wurde aber in seiner Entwicklun­g gebremst – auch durch Verletzung­en. Nun bekommt Vallci bei den Salzburger Profis jene Chance als Ulmer-Herausford­erer, die damals eigentlich dem Ghanaer zugedacht war.

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