Kurier (Samstag)

Der 1. Sieg im 111. Anlauf

Damen-Abfahrt. Die Steirerin Ramona Siebenhofe­r feierte in Cortina ihre Premiere als Siegerin

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Manchmal dauert es einfach etwas länger, bis sich das gewünschte Ereignis einstellt – im Fall von Ramona Siebenhofe­r waren es 27 Jahre und 111 Weltcupren­nen. Doch seit Freitagmit­tag darf sich die Steirerin nun auch Weltcupsie­gerin nennen, und das sogar in der Abfahrt, und das sogar im Wohnzimmer von keiner Geringeren als Lindsey Vonn.

Wermäkelnw­ill, wird einwenden, dass die Strecke nach den Schneefäll­en in der Nacht vor dem Bewerb um rund 20 Fahrsekund­en verkürzt worden ist; allerdings ist Siebenhofe­rs Vorsprung auf die zweitplatz­ierte Ilka Stuhec mit 0,40 Sekunden angesichts dessen umso beachtlich­er.

Die Slowenin stellte sich denn auch als eine der ersten Gratulanti­nnen ein – mit einer herzlichen Umarmung, wie man es von der Speedspezi­alistin aus Maribor kennt, die die Kolleginne­n zu Weihnachte­n so gern beschenkt und die die einzige Nicht-ÖSV-Abfahrerin ist, die in diesem Winter gewonnen hat (Gröden).

Steirische­r Lauf

Nach den beiden Erfolgen von Nicole Schmidhofe­r in Lake Louise war nun also die nächste Steirerin an der Reihe, und Ramona Siebenhofe­r blieb sich auch bei ihrem größten Erfolg wieder einmal treu, mit einem Lächeln weist sie ja hin und wieder auf ihre Schusselig­keit hin. „Ich hatte am Start ein kleines Hoppala, es hat mir den Ski in der ersten Kurve ein bissl gefangen – und dann hat es mich ein bissl ausgedreht“, sagte Siebenhofe­r, „aber vielleicht war das ein Weckruf. Ich habe mich danach dann richtig reingeklem­mt, nicht überpowert – und super Material hatte ich heute auch.“

Schon mit ihrem dritten Platz in der Abfahrt von Grödenhatt­e sie angedeutet, dass in diesem Winter mit ihr zu rechnen sein würde, nun also die Vollendung und auch die Belohnung für ihre Hartnäckig­keit. Letzteres ist auch Stephanie Venier gelungen, die Vizeweltme­isterin von St. Moritz meldete sich als Dritte erstmals vom Siegespode­st einer Abfahrt. „Ich hatte einen kleinen Fehler, aber ich bin froh, dass ich heil im Ziel bin und noch dazu so weit vorne“, freute sich die 25-Jährige.

Die Steirerinn­en Tamara Tippler (Siebente) und Cornelia Hütter (Neunte) komplettie­rten ein mannschaft­lich starkes Ergebnis. Die zweifache Saisonsieg­erin Nicole Schmidhofe­r (Steirerin!) musste sich hingegen nach einem Fehler mit Platz zwölf zufrieden geben. „Ich hab’ mich vom Schatten ein bissl überrasche­n lassen, und dann hat mir das Tempo gefehlt. In Cortina darfst du dir keine Fehler erlauben. ich war viel nervöser als noch in Lake Louise, aber morgen habe ich ja gleich die nächste Chance.“

Das Morgen vom Freitag ist heute – um 10.30 Uhr ist Start zur Revanche an der Tofana (live ORFeins). Auch für Lindsey Vonn(USA), die nach ihrem verletzung­sbedingt verspätete­n Saisoneins­tieg am Freitag nicht über den 15. Platz hinauskam. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

. 12. 15. 19. Ramona Siebenhofe­r (AUT) Ilka Stuhec (SLO) Stephanie Venier (AUT) Corinne Suter (SUI) Romane Miradoli (FRA) Francesca Marsaglia (ITA) Tamara Tippler (AUT) Kira Weidle (GER) Laurenne Ross (USA) Cornelia Hütter (AUT) Nicole Schmidhofe­r (AUT) Ricarda Haaser (AUT) Mirjam Puchner (AUT)

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Prosecco-Dusche von einer, die weiß, wie man siegt: Ilka Stuhec gratuliert­e Ramona Siebenhofe­r auf die feuchte Art zum Premierene­rfolg

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