Nur eine echte Option
Die Menschen in Venezuela haben die „Maduro-Diät“endgültig satt. Jene Politik also, die Präsident I zu verantworten hat und wegen Misswirtschaft und Korruption zu leeren Supermarktregalen und einer Hyperinflation geführt hat. Nur die Geldspritzen aus Peking, Moskau und Ankara hielten und halten das extrem autoritäre Regime in Caracas noch an der Macht.
Doch die jüngsten Ereignisse zeigen: Der „Chavismo“, das linksrepressive System, das von Staatschef Hugo Chavez etabliert und seinem Nachfolger Nicolas Maduro fortgeführt wurde, ist endgültig tot – egal wie der Konflikt mit Präsident II, Juan Guaido, ausgehen mag.
Besonnenheit ist jedenfalls allen Seiten dringend angeraten, auch jenen Polit-Kiebitzen außerhalb, die (vor allem aus geopolitischen Gründen) ihre Giftpfeile abschießen. Venezuela ist seit Jahren ein Pulverfass, der kleinste Funke könnte reichen, es zur Explosion zu bringen. Doch ein Bürgerkrieg würde die gesamte Region mit in den Abgrund reißen.
Die einzige echte Option ist ein friedlicher Übergang. Und hier kommt das Militär ins Spiel. Es hat als Stütze wie Profiteur des Regimes viel Dreck am Stecken. Jetzt könnte es sich neu erfinden und in dem Konflikt zumindest neutral bleiben. Das ist keinesfalls ausgemacht, zumal kubanische Agenten dort an den Schalthebeln sitzen, doch für den nötigen Neustart unerlässlich.
walter.friedl@kurier.at