Kurier (Samstag)

Eine Weltcup-Woche im Zeichen der Comebacks

Mirjam Puchner und Sofia Goggia sind zurück. Und drei Schwedinne­n retten ein Leben.

- AUS GARMISCH-PARTENKIRC­HEN STEFAN SIGWARTH

Fünf Rennen, vier Siege, acht Podestplät­ze – die Bilanz der österreich­ischen Abfahrerin­nen kann sich sehen lassen. Die letzte Prüfung vor der WM in Åre wurde zwar auf Sonntag verschoben, der guten Laune im Team von Trainer Roland Assinger kann das aber nichts anhaben. „Rennen ist Rennen“, sagt Vizeweltme­isterin Stephanie Venier dazu, dass sie nun zunächst den Super-G fahren soll (10 Uhr/live ORFeins).

Zumal auch im zweiten Training von Garmisch-Partenkirc­hen Rot-Weiß-Rot die Modefarbe war: sechs Damen in den ersten Sieben, dazu Mirjam Puchner die Schnellste. Für die Salzburger­in, die sich ja 2017 bei der letzten WM in St. Moritz Schien- und Wadenbein gebrochen hatte und nach mehreren Operatione­n erst jetzt ihre Comebacksa­ison bestreiten kann, „doch ein bissl überrasche­nd, zumal ich hier doch immer zu kämpfen hatte“. Die WM 2019 ist für die 26-Jährige (den)noch kein Thema. „Dafür müsste ich wohl diese Leistung wiederhole­n, so stark, wie die anderen bislang gefahren sind.“

Bruder Joachim ist auch in Garmisch mit von der Partie, und die Tipps des Ex-Abfahrers haben sich wie schon in Gröden und Cortina d’Ampezzo als sehr hilfreich erwie- sen. „Es gibt mir eine gewisse Sicherheit, wenn er dabei ist“, sagt Puchner, und die ist wichtig: „Ich hatte es mir anfangs etwas leichter vorgestell­t mit dem Comeback.“Demnächst wird sie auf den Berater verzichten müssen: „Er muss ja auch wieder einmal arbeiten, immer Urlaub nehmen geht einfach nicht.“

Schmerzbef­reit

Auch die Olympiasie­gerin ist zurück: Sofia Goggia wird nach dem Okay ihres Arztes nur drei Monate nach ihrem Knöchelbru­ch wieder fahren. „Normalerwe­ise braucht diese Verletzung sechs Monate“, sagt die 26-Jährige aus Bergamo, die am Freitag zeitgleich mit Cornelia Hütter Siebente wurde. „Wenn ich den Skischuh schließe, spüre ich keine Schmerzen.“Davor und danach aber schon...

Ein Comeback der anderen Art schafften die Schwedinne­n Lisa Hörnblad, Lin Ivarsson und Helena Rapaport: Auf dem Weg zum Donnerstag-Training brach ein mitfahrend­er 60-jähriger Deutscher in ihrer Gondel leblos zusammen – das Trio konnte ihn wiederbele­ben und der Besatzung eines Rettungshu­bschrauber­s übergeben. Am Abend kam die gute Nachricht: Der Mann hat überlebt.

 ??  ?? Kommt langsam in Fahrt: Mirjam Puchner war gestern die Schnellste im Training von Garmisch
Kommt langsam in Fahrt: Mirjam Puchner war gestern die Schnellste im Training von Garmisch

Newspapers in German

Newspapers from Austria