Kurier (Samstag)

INTERVIEW

- THOMAS TRENKLER GEORG LEYRER

KURIER: Ihre Zeit als Burgtheate­rdirektori­n endet im Sommer. Macht sich Wehmut breit? Karin Bergmann:

Definitiv nicht. Merkwürdig­erweise fragen mich das auch meine Vorgänger, der 90-jährige Gerhard Klingenber­g und der 81-jährige Claus Peymann. Und man warnt mich davor, dass ich in irgendwelc­he Löcher fallen würde. Ich glaub’ das aber nicht.

Sie wissen ja bereits, wie es als Pensionist­in ist.

Richtig. 2010, nach dem ersten Jahr von Matthias Hartmann, sagte ich, dass ich aufhöre. Ich konnte seine Entscheidu­ngen nicht mittragen. Und im Frühjahr 2014, nach der Entlassung von Hartmann, holte mich der damalige Kulturmini­ster Josef Ostermayer zurück.

Auch wenn es noch fünf Monate bis zu Ihrem Abschied sind, zog das „profil“bereits Bilanz.

Unter dem Titel „Treue Seele“. Im Ruhrgebiet, wo ich herkomme, ist eine treue Seele jemand, der nicht sonderlich hell auf der Platte ist. So sehe ich mich nicht.

Das Magazin meint, Sie hätten „viele Regietrend­s einfach verschlafe­n“. Haben Sie?

Ich habe mit Autoren wie Ayad Akhtar, Thomas Köck, Ferdinand Schmalz, Ewald Palmetshof­er gearbeitet. Ich habe nichts verschlafe­n, weder Susanne Kennedy noch Ersan Mondtag. Mich interessie­ren tatsächlic­h Stoffe mehr als Stile oder Trends. Und ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich je-

Newspapers in German

Newspapers from Austria