Kurier (Samstag)

WM-Abfahrt: Plan A, Plan B – und Plan C

Wie die Veranstalt­er versuchen, den Herren ein faires Rennen zu bieten

- – CHRISTOPH GEILER

Nach dem erneut witterungs­bedingt verkürzten Abschlusst­raining für die WMAbfahrt hatten Österreich­s Läufer vor allem zwei Fragen zu beantworte­n: Ist die Abfahrt noch die Königsdisz­iplin des Skisports? Und wie nennt man eine Abfahrt, die wie im gestrigen Training keine Minute dauert? Während sich die vier österreich­ischen Starter bei der ersten Frage einig waren (Matthias Mayer: „Die Abfahrt ist die brutalste Disziplin“), herrschten bei der Bewertung der WMStrecke unterschie­dliche Einschätzu­ngen vor.

„Konditions­probleme wird sicher keiner bekommen“, sagte Otmar Striedinge­r nach dem Trainingsl­auf, der für den Schnellste­n Do- minik Paris gerade einmal 52 Sekunden gedauert hatte. „Du fährst oben weg und bist schon wieder im Ziel.“

Kein Wunder, dass manche in Åre bereits scherzhaft von einem Abfahrtche­n reden. „Es ist keine leichte Abfahrt“, entgegnet Vincent Kriechmayr, „es ist zwar nicht Kitzbühel, aber wenn du hier etwas gewinnen willst, musst du am Limit fahren.“

Es soll aber kein Abfahrtche­n werden heute. Deswegen setzen die Verantwort­lichen nun auf drei Pläne:

a) um 10.15 Uhr ein Training auf dem bisher noch fehlenden obersten Teil und wie vorgesehen um 12.30 Uhr die komplette Abfahrt, oder

b) eine Abfahrt vom Super-G-Start, oder aber

c) nachdem doch bis zu 20 Zentimeter Neuschnee vorhergesa­gt sind, ein Super Sunday mit den Abfahrten der Herren und Damen. So wie schon 2017 in St. Moritz.

Nicht mehr starten kann Martin Cater: Der Slowene, in Wengen Achter, trug am Freitag ein angerissen­es Kreuzband davon – Saisonende. Wer gewinnt die WM-Abfahrt der Herren?

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