WM-Abfahrt: Plan A, Plan B – und Plan C
Wie die Veranstalter versuchen, den Herren ein faires Rennen zu bieten
Nach dem erneut witterungsbedingt verkürzten Abschlusstraining für die WMAbfahrt hatten Österreichs Läufer vor allem zwei Fragen zu beantworten: Ist die Abfahrt noch die Königsdisziplin des Skisports? Und wie nennt man eine Abfahrt, die wie im gestrigen Training keine Minute dauert? Während sich die vier österreichischen Starter bei der ersten Frage einig waren (Matthias Mayer: „Die Abfahrt ist die brutalste Disziplin“), herrschten bei der Bewertung der WMStrecke unterschiedliche Einschätzungen vor.
„Konditionsprobleme wird sicher keiner bekommen“, sagte Otmar Striedinger nach dem Trainingslauf, der für den Schnellsten Do- minik Paris gerade einmal 52 Sekunden gedauert hatte. „Du fährst oben weg und bist schon wieder im Ziel.“
Kein Wunder, dass manche in Åre bereits scherzhaft von einem Abfahrtchen reden. „Es ist keine leichte Abfahrt“, entgegnet Vincent Kriechmayr, „es ist zwar nicht Kitzbühel, aber wenn du hier etwas gewinnen willst, musst du am Limit fahren.“
Es soll aber kein Abfahrtchen werden heute. Deswegen setzen die Verantwortlichen nun auf drei Pläne:
a) um 10.15 Uhr ein Training auf dem bisher noch fehlenden obersten Teil und wie vorgesehen um 12.30 Uhr die komplette Abfahrt, oder
b) eine Abfahrt vom Super-G-Start, oder aber
c) nachdem doch bis zu 20 Zentimeter Neuschnee vorhergesagt sind, ein Super Sunday mit den Abfahrten der Herren und Damen. So wie schon 2017 in St. Moritz.
Nicht mehr starten kann Martin Cater: Der Slowene, in Wengen Achter, trug am Freitag ein angerissenes Kreuzband davon – Saisonende. Wer gewinnt die WM-Abfahrt der Herren?