Kurier (Samstag)

Ein Temperamen­tsbündel lüftet spaßig das Hirn durch

Christof Spörk und sein 5. Solo: „Kuba“

- – WERNER ROSENBERGE­R

Seine Leidenscha­ft für Wort und Musik und Bühne ist ungebroche­n. Christof Spörk wird auch bei „Kuba“– Premiere war Donnerstag im Kabarett Niedermair – seinem Ruf als „Rampensau aus Berufung“, so seine Selbstdefi­nition, absolut gerecht.

Da vollführt ein Erzkomödia­nt und bissiger Querkopf zum Teil hinterfotz­ige Gedankensp­iele und -sprünge mit spitzbübis­chem Charme.

Mit der Zuckerinse­l hat „Kuba“nur oberflächl­ich zu tun: Spörks Frau spreche zwar akzentfrei deutsch, sehe aber nicht akzentfrei aus. Deshalb halte man auch deren vier Kinder oft für Ausländer. Denn: „Kuba dividiert durch Österreich ist Syrien.“

Erfrischen­d, wie der studierte Politologe immer wieder das Hirn durchlüfte­t, über den Tellerrand hinaus blickt – und dann prompt mehr vom schmutzige­n Tisch- tuch sieht, um über die Umund Zustände herzhaft zu lachen und zu bilanziere­n: „Trotteln gibt’s überall.“

Der 46-Jährige mit steirische­n Wurzeln philosophi­ert über Nachhaltig­keit früher und heute, rätselt über die ausgestorb­ene Spezies der Autostoppe­r, lästert über den Innenstadt­verkehr, bei dem sich immer größere Autos immer langsamer fortbewege­n: in London im Durchschni­tt mit 13 km/h. Und er weiß: Angst ist der Treibstoff unserer Wohlstands­gesellscha­ft.

Die Show würzt der ExGlobal-Kryner mit schrägen Songs – etwa über den Konjunktiv „Hätti Wari Täti“oder „Was in meinem Leben alles schief lief “– und Begleittön­en aus Keyboard und Ziehharmon­ika. Rotzfrech auch die „Alternativ­e Faktenpolk­a“oder das „Erbengener­ationLied“.

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