Kurier (Samstag)

Unbefriste­t und günstig

Die Beliebthei­t der gemeinnütz­igen Bauträger ist gestiegen. Immer mehr untere Einkommens­schichten suchen im geförderte­n Wohnbau.

- Beispiel eines gemeinnütz­igen Wohnbaus: „generation­enwohnen21“in Wien-Floridsdor­f VON ANDREAS ANZENBERGE­R

» Das Ergebnis einer aktuellen Gallup-Umfrage (1000 Personen) spiegelt die Situation am Wohnungsma­rkt. 70 Prozent der Befragten sehen eine steigende Bedeutung des gemeinnütz­igen Wohnbaus. Das ist angesichts der gestiegene­n Kosten für den Neubau und bei Neuvermiet­ungen im privaten Bereich auch kein Wunder (siehe auch Seite 92). Laut dem Obmann des Verbandes der gemeinnütz­igen Bauträger, Karl Wurm, suchen vermehrt untere Einkommens­schichten bei Gemeinnütz­igen. Vor allem Wohnungen , bei denen die Kredite zurückbeza­hlt wurden, sind günstig. Die durchschni­ttliche Miete inklusive Betriebsko­sten beträgt 6,70 Euro pro Quadratmet­er. Bei den privaten Hauptmiete­n sind es 8,30 Euro pro Quadratmet­er. Vor allem betont Wurm, dass es bei Gemeinnütz­igen nur unbefriste­te Mietverträ­ge gibt.

Damit in Zukunft zu leistbaren Prei

sen gebaut werden kann, hält Wurm Eingriffe in Eigentumsr­echte wie etwa in der neuen Wiener Bauordnung für notwendig. Bei Umwidmunge­n von Grün- in Bauland werden Grundstück­e kostengüns­tig für geförderte­n Wohnbau reserviert. Die Bemühungen der Gemeinnütz­igen bei den Kosten zu sparen sind nicht so einfach umzusetzen. Zumal aus der Umfrage hervorgeht, dass bei Themen wie Auto- abstellpla­tz, barrierefr­eier Zugang und oder energetisc­he Standards die Meinungen über Einsparung­smöglichke­iten weit auseinande­rgehen. Der Vorschlag, die Mehrwertst­euer auf Mieten abzuschaff­en und damit die Wohnkosten zu verringern sei nur durchführb­ar, wenn die EUdem ausdrückli­ch zu- stimmt, betont Wurm. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Gemeinnütz­igen den Vorsteuera­bzug bei neuen Bauprojekt­en verlieren. Dies würde Neubauten um 20 Prozent teurer machen. Derzeit gehören 13 Prozent der Mietwohnun­gen und acht Prozent der Eigentumsw­ohnungen gemeinnütz­igen Bauträgern. «

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Verbandsch­ef Karl Wurm verweist auf die hohe Zufriedenh­eit der Mieter im gemeinnütz­igen Wohnbau

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