Unbefristet und günstig
Die Beliebtheit der gemeinnützigen Bauträger ist gestiegen. Immer mehr untere Einkommensschichten suchen im geförderten Wohnbau.
» Das Ergebnis einer aktuellen Gallup-Umfrage (1000 Personen) spiegelt die Situation am Wohnungsmarkt. 70 Prozent der Befragten sehen eine steigende Bedeutung des gemeinnützigen Wohnbaus. Das ist angesichts der gestiegenen Kosten für den Neubau und bei Neuvermietungen im privaten Bereich auch kein Wunder (siehe auch Seite 92). Laut dem Obmann des Verbandes der gemeinnützigen Bauträger, Karl Wurm, suchen vermehrt untere Einkommensschichten bei Gemeinnützigen. Vor allem Wohnungen , bei denen die Kredite zurückbezahlt wurden, sind günstig. Die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten beträgt 6,70 Euro pro Quadratmeter. Bei den privaten Hauptmieten sind es 8,30 Euro pro Quadratmeter. Vor allem betont Wurm, dass es bei Gemeinnützigen nur unbefristete Mietverträge gibt.
Damit in Zukunft zu leistbaren Prei
sen gebaut werden kann, hält Wurm Eingriffe in Eigentumsrechte wie etwa in der neuen Wiener Bauordnung für notwendig. Bei Umwidmungen von Grün- in Bauland werden Grundstücke kostengünstig für geförderten Wohnbau reserviert. Die Bemühungen der Gemeinnützigen bei den Kosten zu sparen sind nicht so einfach umzusetzen. Zumal aus der Umfrage hervorgeht, dass bei Themen wie Auto- abstellplatz, barrierefreier Zugang und oder energetische Standards die Meinungen über Einsparungsmöglichkeiten weit auseinandergehen. Der Vorschlag, die Mehrwertsteuer auf Mieten abzuschaffen und damit die Wohnkosten zu verringern sei nur durchführbar, wenn die EUdem ausdrücklich zu- stimmt, betont Wurm. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Gemeinnützigen den Vorsteuerabzug bei neuen Bauprojekten verlieren. Dies würde Neubauten um 20 Prozent teurer machen. Derzeit gehören 13 Prozent der Mietwohnungen und acht Prozent der Eigentumswohnungen gemeinnützigen Bauträgern. «