Kurier (Samstag)

Deutsch-Förderklas­sen: Kaum Aufsteiger

Im Burgenland schafften 7,5 Prozent Sprung in Regelklass­e, in NÖ waren es nur 3,5 Prozent

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Kinder, die dem Unterricht wegen mangelnder Deutschken­ntnisse nicht ausreichen­d folgen können, werden seit Herbst aus der Regelklass­e genommen und parallel in Deutschför­derklassen unterricht­et. Am Ende jedes Semesters wird überprüft, ob ein Wechsel in die Regelklass­e möglich ist – so die Theorie der vor einem Jahr beschlosse­nen Regelung.

Nun liegt eine erste Praxis-Bilanz aus Ost-Österreich vor, wie viele Kinder den Auf- stieg geschafft haben: In Niederöste­rreich schafften nur 3,5 Prozent der Kinder den Wechsel in die Regelklass­e, konkret waren das 23 von 662 Kindern.

Im Burgenland gelang das knapp 7,5 Prozent – allerdings gab es anfangs nur drei Deutschkla­ssen mit insgesamt 36 Schülern. Eine davon wurde aufgrund des Umzugs eines Schülers eingestell­t, weil die Mindestanz­ahl von acht Kindern nicht mehr gegeben war.

In Wien schafften, wie im KURIER berichtet, immerhin rund 15 Prozent den Aufstieg. Im Herbst kamen 4966 Kinder wegen mangelnder Deutschken­ntnisse in eine Förderklas­se, 865 wechseln nun im zweiten Semester in die Regelklass­e.

Aus den anderen Bundesländ­ern liegen derzeit noch keine Zahlen vor. Insgesamt gab es im ersten Semester knapp 700 Deutschkla­ssen, etwas mehr als die Hälfte davon in Wien.

Erst in den kommenden Wochen wird das Bildungsmi­nisterium ein einheitlic­hes „Messinstru­ment zur Kompetenza­nalyse Deutsch“präsentier­en, das in Zukunft über den Umstieg entscheide­n soll. Derzeit entscheide­t noch die Direktion.

Gefördert wird aber auch in den Regelklass­en – mit sechs Stunden pro Woche parallel zum Unterricht. Insgesamt dürfen Deutschkla­sse und Deutschför­derkurs maximal vier Semester dauern.

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