Rezepte für saubere Selbermacher
Öko-Reiniger klingen gut, aber können nichts! Für einen richtigen Frühjahrsputz sind Chemiekeulen nötig – heißt es oft.
Ich gestehe, ich bin kein großer Fan davon, zu Kübel und Lappen zu greifen. Am schlimmsten sind die schweren Geschütze in Küche und Bad: Viele herkömmliche Putzmittel reizen so stark, dass ich die Luft beim Sprühen anhalten und den Raum durchlüften muss, bevor ich mich ans Schrubben machen kann. Da will man sich die Warn- und Gefahrenzeichen auf der Rückseite der Mittel gar nicht anschauen.
Es hat trotzdem eine Weile gedauert, bis ich meine Hemmungen überwunden habe, die Tipps von Inés Hermann in ihrem Buch „Grüner Putzen“(freya Verlag, 14,90 €) auszuprobieren. Darin hat sie Rezepte für Reinigungsmittel gesammelt und nach Einsatzorten vom Bad über Küche bis hin zu Fenster, Wäsche und Lederpflege sortiert. Nach Vorbild guter Kochbücher werden in den ersten Kapiteln die Zutaten und ihre Eigenheiten erklärt: Natron hilft gegen Kalk, hartnäckige Fettflecken und Schimmel. Efeu und Birkenblätter eignen sich zum Geschirrspülen oder auch für Feinwäsche.
Viele Ingredienzien findet man in den meisten Haushalten, manche bekommt man in der Drogerie oder muss sie bestellen (im Buch erfährt man, wo).
Meine ersten Schritte habe ich mit einem Zitrus-Essig-Reiniger aus Essig und Zitronen- schalen gemacht (muss 1-2 Wochen ziehen). Mit etwas Betain (ein Tensid) wird daraus ein herrlich duftender Küchenreiniger. Fängt man mal an, will man gar nicht mehr aufhören: Inzwischen habe ich selbst gemachte WC-Tabs, Spülmaschinenreiniger und Möbelpolitur –
sie alle reinigen genauso gut wie die Chemiebomben und billiger sind sie auch noch. Obendrein weiß ich, was drin ist, und kann den Geruch selbst beeinflussen. Das ist einfach ein gutes Gefühl. laila.daneshmandi@kurier.at
Wie sich aus wenigen Zutaten Putzmittel mixen lassen, die besser für Umwelt, Nase und Gewissen sind.