Abrechnung mit
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz beklagte die „neue Qualität“, mit der seine Journalisten angegriffen würden tisch gefärbt sein: „Wie der aussehen wird, haben wir gerade bei der Nationalbank vorgeführt bekommen: Es werden zwei Schwarze oder Türkise und zwei Blaue sein.“
Am Küniglberg sind die neuen Machtverhältnisse ohnehin schon angekommen, glaubt man Wolf. Das misst er daran, „dass in einem Jahr seit Dienstantritt der neuen Regierung der Chefredakteur abgelöst wurde, sämtliche Sendungsverantwortliche der ,Zeit im Bild‘ ausgetauscht worden sind und zwei neue Channel Manager installiert worden sind.“
Stilfragen
Wolf zitierte zum Thema Politik den verstorbenen ehemaligen Generalintendanten Gerd Bacher: „Die Parteien interessiert weniger, wie es dem ORF geht. Sie interessiert vor allem, wie es ihnen im ORF geht.“Dies sei auch unter den Vorgängerregierungen so gewesen. „Aber man könnte mit wirklich schlechten Traditionen ja auch mal aufhören. Das wäre wirklich neuer Stil“, ätzte Wolf in Anspielung auf einen Slogan der „Neuen“ÖVP von Kanzler Sebastian Kurz.
Der Journalist kritisierte auch die öffentlichen Attacken auf die ORF-Journalisten durch Vertreter der FPÖ: „Da zeigt sich tatsächlich ein elementares Problem im Verständnis, was Pressefreiheit ist und von der verfassungsrechtlich garantierten Unabhängigkeit des ORF.“