Kurier (Samstag)

Die „Rainers“bauen weiter

Die Rainer Gruppe ist einer der größten privaten Immobilien­besitzer des Landes. Kürzlich erwarb das Familienun­ternehmen 42 Hektar südlich von Wien und baut dort Wohnungen, Bürofläche­n und ein Apartmenth­aus.

- VON BARBARA NOTHEGGER

Mit einem derartigen Kundenanst­urm hat selbst der erfahrene Immobilien­unternehme­r Burkhard Ernst nicht gerechnet. Als der Chef der Rainer-Gruppe Anfang Dezember sein Hotel „Rainers21“in Brunn am Gebirge südlich von Wien eröffnete, war das Haus mit 174 Zimmern vom Start weg ausgelaste­t. „Wir erwarteten, dass das Hotel langsam anlaufen würde, vor allem bei Business-Gästen“, erzählt Burkhard Ernst, „doch viele unserer Kunden übernachte­ten hier, um ihre Weihnachts­einkäufe in der SCS zu erledigen.“Die Rainer-Gruppe ist ein großes familienge­führtes Immobilien­unternehme­n. Insgesamt besitzt der 1959 ursprüngli­ch als Autohaus gegründete Familienbe­trieb 300.000 Quadratmet­er Nutzfläche in Form von Wohnungen, Zinshäuser­n, Büros und Gewerbeimm­obilien.

Die Region südlich von Wien steht derzeit verstärkt im Fokus der Rainer Gruppe: Neben dem Rainers21 wurde vergangene­s Jahr ein Wohnhaus mit 24 Mietwohnun­gen in Liesing fertiggest­ellt. Und in den Gemeinden Vösendorf und Brunn am Gebirge kaufte das Unternehme­n mehrere Grundstück­e mit insgesamt rund 42 Hektar Fläche, 30 Hektar davon sind Wiesen und Grünland. „Im ersten Schritt planen wir 16.000 Quadratmet­er Wohnfläche. Dazu Nahversorg­er, ein Apartmenth­aus und 40.000 Quadratmet­er Bürofläche“, sagt Stephanie Ernst, Tochter des Firmenchef­s Burkhard Ernst. Ein Familienun­ternehmen wie aus dem Bilderbuch ist die Rainer Gruppe: Drei Generation­en wer- ken hier nebeneinan­der. Firmengrün­der Burkhard L. Ernst ist über 80 Jahre – und arbeitet trotzdem noch mit. Die dritte Generation mit Stephanie Ernst und Maximilian Lemberger ist dabei, die Firmengesc­hicke langsam zu übernehmen. „Ich werde sicher nicht so lange wie mein Vater im Unternehme­n bleiben“, sagt Burkhard Ernst, „ich habe viele Hobbys, die ich gerne ausübe, beispielsw­eise Squashen und Schifahren.“

Die Strategie im Immobilien­geschäft ist klar: Die Rainer Gruppe will wachsen – und das nicht zu schnell. Der Fokus liegt am Segment Wohnen und im Halten der Objekte. „Wir haben in unserer 60-jährigen Firmengesc­hichte nie rote Zahlen geschriebe­n – das soll weiterhin bleiben“, sagt Burkhard Ernst. Das Hotelgesch­äft soll jedenfalls weiter forciert werden: Derzeit befindet sich das neunte Objekt in Bau, nämlich ein Hotel im Industriez­entrum im oberösterr­eichischen Wels. In Planung sind außerdem zwei Herbergen in Budapest und Wien-Floridsdor­f. Und auch der Bestand an Wiener Zinshäuser­n soll größer werden. Schon jetzt gehören der Rainer Gruppe rund 50 Zinshäuser, mehrheitli­ch außerhalb des Gürtels, weil die Renditen dort besser sind. Wenn auch die Gewinnspan­ne generell in diesem Segment nicht so hoch ist.

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Firmenchef Burkhard Ernst mit Tochter Stephanie Ernst: „Wir haben in unserer 60jährigen Firmengesc­hichte nie rote Zahlen geschriebe­n“
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Das Hotel Rainers21 eröffnete vergangene­n Dezember in Brunn am Gebirge

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