Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen
Vorsorge. Teilzeitarbeit, Karenzzeiten und geringerer Lohn, führen besonders bei Frauen oft zu Altersarmut. Die Salzburger Sparkasse startet dazu eine Informationsoffensive.
Laut einer Berechnung des Frauennetzwerks Business and Professional Women (BPW) war am 26. Februar der Equal Pay Day. Demzufolge müssen Frauen von Jahresbeginn bis zum 26. Februar im Vergleich zu Männern theoretisch unbezahlt arbeiten. Grund: Noch immer verdienen Frauen im Schnitt um 15,6 Prozent weniger als Männer. Markus Sattel, Vorstand der Salzburger Sparkasse Bank AG: „Der geringere Verdienst von Frauen hat aber nicht nur unmittelbare Folgen, sondern wirkt sich auch auf die Pension aus. Frauen sind demnach fast doppelt so häufig von Altersarmut betroffen wie Männer. Strukturelle Missstände, wie die nicht volle Anrechnung von Karenzzeiten oder auch die oft familiär bedingte Teilzeitarbeit von Frauen hinterlassen beträchtliche Spuren in der Erwerbsbiografie.“
Eine aktuelle Studie von Sensor im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen mit 1000 befragten Österreicherinnen und Österreichern zeigt auch, dass lediglich 41 Prozent der Frauen sich für Finanzthemen interessiert, während es bei Männern 61 Prozent sind. Sattel: „Es ist ein gesellschaftliches Phänomen und vermutlich historisch gewachsen, dass Frauen sich weniger um das Thema Geldanlage und Finanzen kümmern. Die Studie bestätigt hier zwar ein Klischee, aber dieser Realität muss man sich stellen.“
Wohlstand für alle
Schon seit 200 Jahren setzen sich die Sparkassen laut Gründungsvertrag für einen Wohlstand für alle ein. Die erste Sparkasse Zentraleuropas wurde 1819 als Erste oesterreichische Spar-Casse in WienLeopoldstadt gegründet. Vorstand der Salzburger Sparkasse Sattel: „Unser 200 Jahre alter Grundgedanke ist heute aktueller denn je: Es ging darum, finanzielle Unabhängigkeit und damit die Grundlage für Wohlstand zu schaffen. In den folgenden Jahren öffneten weitere Sparkassen ihre Pforten. In Salzburg war es 1855 so weit, dass eine Vereinssparkasse errichtet wurde.“Das Mädchen Marie Schwarz war übrigens die erste Kundin der neu gegründeten Sparkassen. Das gestiftete Guthaben von zehn Gulden, das heute etwa 140 Euro entspricht, durfte sie mit Zinsen nicht vor dem 20. Geburtstag beheben.
Frauen im Fokus
Marie Schwarz, die erste Kundin der Erste oesterreichische Spar-Casse, soll uns auch ein Vorbild für die nächsten 200 Jahre sein. Ein großes Zukunftsthema, das wir uns für die Salzbur- ger Sparkassen auf die Fahnen geheftet haben ist, mehr Finanzbildung für Mädchen und Frauen“, so Sattel. In speziellen Beratungsgesprächen soll verstärkt auf die individuellen Erwerbsbiografien von Frauen eingegangen werden und auch eine Sensibilität dafür geschaffen werden, dass Karenz und Teilzeitarbeit im Alter finanzielle Auswirkungen haben. Sattel: „Wir weisen in unserer Beratung verstärkt da- rauf hin, dass die private Vorsorge für sich selbst eine höchstpersönliche Angelegenheit ist und nicht dem Partner überlassen werden soll. Bei jungen Frauen gibt es oft schon ein Bewusstsein dafür, aber immer noch werden Geldthemen von vielen Frauen vernachlässigt. Hier braucht es mehr Bewusstseinsbildung, um unserem Gründungsauftrag – Wohlstand für alle – gerecht zu werden.“
„Wir weisen in unserer Beratung darauf hin, dass die private Vorsorge für sich selbst eine höchstpersönliche Angelegenheit ist und nicht dem Partner überlassen werden soll.“Markus Sattel Vorstand der Salzburger Sparkasse Bank AG