Kurier (Samstag)

Förster und Scheich im Wettlauf

Tourismusm­esse ITB. 10.000 Aussteller aus 181 Nationen haben ein Ziel: Mehr Urlauber ins eigene Land holen

- AUS BERLIN

er den Baum besuchen oder zumindest seinen genauen Standort googeln will.

Die Österreich-Werber setzen derweil verstärkt auf Radfahrer. Sieben Bundesländ­er haben sich wie berichtet zu einer gemeinsame­n Kampagne entschloss­en, die ÖW machte ein Sonderbudg­et locker. Einziges Problem: Radeln kann man so gut wie überall auf der Welt. Das afrikanisc­he Königreich Lesotho wirbt mit „dem härtesten Mountainbi­ke-Rennen der Welt“. Italien, Israel, Rumänien oder die Kanalinsel­n haben Räder in ihren Kampagnen. Quasi jeder Touristike­r auf der ITB lobpreist auf Nachfrage seine grandiosen Radstrecke­n. Selbst in Kenia seien immer mehr Radler unterwegs. „Touristen wie Einheimisc­he“, sagt eine Kenianerin, die für die Strände und Safaris wirbt.

Wirrwarr an Angeboten

Am Oman-Stand zeigt Abdul Videos von Touristen, die bei 40 Grad bis zu 120 Kilometer am Tag abspulen. „Ihnen gefällt das, sie machen zwei Wochen nichts anderes“, zuckt ein Landsmann von ihm mit den Schultern. Die meisten dieser verrückten Leute würden übrigens aus dem deutschspr­achigen Raum kommen. Das liegt wohl auch an einer Kooperatio­n mit einem Schweizer Reiseveran­stalter – die Tourismusi­ndustrie funktionie­rt längst länderüber­greifend.

Das Urlaubsang­ebot auf der ITB ist entspreche­nd unübersich­tlich. Veranstalt­er und Hotelkette­n aus aller Welt werben in aller Welt. Dazu kommen zig Regionen, Städte und Verbände. So wird am Stand von Norwegen für die größten Skigebiete Skandinavi­ens geworben – und für St. Johann in Tirol. Was der Tiroler Skiort mit Norwegen zu tun hat, erklärt die skandinavi­sche Skistar-Gruppe: „Wir haben die Liftanlage­n vor zwei Jahren übernommen, deswegen machen wir hier Werbung, sonst machen das aber die Tiroler selbst.“

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