Die Weltmeisterin ist nicht zu bremsen
Petra Vlhova gewinnt in Spindlermühle. Eva-Maria Brem ist zurück in der Spur.
Wasser und Salz, Gott erhalt’s: Mit viel Arbeit haben es die tschechischen WeltcupGastgeber am Freitag doch noch geschafft, dass die Damen bei windigem Frühlingswetter in Spindlermühle akzeptable Bedingungen vorfanden. Am besten wusste diese die Weltmeisterin von Åre zu nutzen: Petra Vlhova siegte in der WM-Revanche, elf Hundertstelsekunden legte die 23-jährige Slowakin zwischen sich und die Deut- sche Viktoria Rebensburg auf Platz zwei. „Sie ist einfach technisch sehr stabil, sie lässt sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen und hat dank ihrer Körpergröße (1,80 Meter, Anm.) eine unglaubliche Wucht“, analysierte Rebensburg. „Es war ein wirklich harter Kampf, auch mit der Piste“, gestand Petra Vlhova, die punkto Stimmung ein Heimrennen hatte.
Dritte wurde Mikaela Shiffrin, die vor acht Jahren bei ihrem Weltcup-Debüt im Riesenslalom am gleichen Ort als 43. das Finale verpasst hatte, 4,64 Sekunden war die Amerikanerin damals langsamer als Viktoria Rebensburg. Nun, als fast 24Jährige (Geburtstag am 13. März), korrigierte sie mit Bestzeit im zweiten Lauf den „enttäuschenden ersten. Aber über den zweiten bin ich wirklich sehr glücklich.“Zum erstmaligen Gewinn des Riesenslalom-Weltcups fehlen noch drei Punkte.
Auch zwei Österreicherinnen hatten Grund zur Freude: Eva-Maria Brem erreichte als Sechste die beste Weltcup-Platzierung seit dem 7. März 2016, als sie in Jasna gewonnen hatte, und darf zum Weltcup-Finale nach Soldeu. „Davon hab’ ich lange geträumt. Im Ziel hab ich mich noch ein biss’l geärgert, denn im zweiten Lauf wäre noch etwas mehr möglich gewesen, aber ich mussjetzt aucheinmal zufrieden sein mit dem, was ich heuer erreicht habe.“
Und Katharina Truppe, die ins erste Saisonrennen in Sölden noch mit Startnummer 58 gegangen war, erreichte als Achte ihr bestes Karriere-Ergebnis. „Ein super Tag, und auch eine für mich gute Saison.“
Hirscher gibt Gas
Marcel Hirscher kehrt am heutigen Samstag in Kranjska Gora ins WeltcupGeschehen zurück. Der 30Jährige braucht im Riesenslalom (9.30/12.30 Uhr) noch einen 20. Platz oder elf Punkte, um sich zum achten Mal in Serie die große Kristallkugel zu sichern; die kleinen für Slalom und Riesenslalom hat er ja schon fix. „Ich spekuliere nicht, das ist mein persönlicher Zugang. Wunderbar, dass es wieder hier in Kranjska Gora die Möglichkeit gibt, das große Rennen zu machen“sagte Hirscher. Vier Mal hat der Salzburger den Klassiker bislang für sich entschieden, und vor einem Jahr holte Hirscher auch den Slalom am Podkoren. Nun hatte er fast zwei Wochen Pause. „Es war notwendig, einmal eine Pause zu machen. Seit Aare war ich angeschlagen, bei der Ski-WM habe ich schon ordentlich reingreifen müssen vom Energiehaushalt her. Dannwar gleich Stockholm, dann Bansko.“