Kurier (Samstag)

Schräge Jagdgesell­schaft

! Beim Auftakt in Katar schaut alles auf Weltmeiste­r Marc Márquez. Die Rivalen haben sich neu formiert ! ! !

- VON MATHIAS KAINZ Das Honda-Duell Der Lieblingsf­eind Der Altmeister Die Unbekannte Die Österreich­er Bei KTM

Natürlich schaut beim Saisonstar­t der MotoGP in Katar am Sonntag (18 Uhr/live ServusTV) alles auf einen Mann: Marc Márquez. Der spanische Überfliege­r hat die Königsklas­se seit Jahren im Griff und ist auch 2019 derjenige, den es zu schlagen gilt. Dass ihm jemand ernsthaft den Weltmeiste­rtitel streitig machen kann, scheint schwer zu glauben angesichts der Dominanz, die der Honda-Pilot im Vorjahr an den Tag legte. Dennoch sorgen einige Fahrerroch­aden für Brisanz, an Spannung mangelt es der Rennserie ohnehin nie. Ein Überblick .

Zumindest die Nationalit­ät von Márquez’ Boxennachb­arn hat sich nicht verändert. Ex-Weltmeiste­r Jorge Lorenzo ersetzt Dani Pedrosa, der seine aktive Karriere beendet hat. Nach zwei Ducati-Jahren, in denen Lorenzo zwar Siege feiern, aber nicht um den Titel kämpfen konnte, wagt der 31-Jährige erneut den Markenwech­sel und will Márquez auf gleichem Material Feuer unter dem spanischen Gesäß machen.

Anders als Pedrosa wird sich Lorenzo im innerspani­schen Honda-Duell aber sicherlich nicht mit der Rolle des Wasserträg­ers zufrieden geben – und könnte damit für Spannungen in der Box der Japaner sorgen, die Weltmeiste­r Márquez in dieser Form bisher nicht erlebt hat. Zudem ist Lorenzo der einzige, der seit Márquez’ Debüt in der Königsklas­se (2013) überhaupt den WM-Titel gewinnen konnte.

Zum größten Rivalen des siebenfach­en Weltmeiste­rs ist mittlerwei­le Andrea Dovizioso geworden. Der italienisc­he Ducati-Star musste sich zwei Mal en suite mit dem Titel des Vizeweltme­isters begnügen, 2019 soll endlich das Jahr des 32-Jährigen werden. Mit dem Abgang von Lorenzo wird das Leben in der Ducati-Box zudem wieder zur rein italienisc­hen Angelegenh­eit: Danilo Petrucci rückt auf und fährt 2019 nicht nur um seinen überfällig­en ersten MotoGP-Sieg, sondern auch um seine Zukunft: Er hat als einziger Fahrer bei einem Werksteam nur einen Einjah- resvertrag, mit Jack Miller und Moto2-Weltmeiste­r Pecco Bagnaia lauern zwei Konkurrent­en auf den Werksjob.

Was wäre die MotoGP nur ohne Valentino Rossi? Der seit drei Wochen 40-Jährige macht weiter keine Anstalten, langsamer zu werden und hielt im Vorjahr seinen blitzschne­llen Teamkolleg­en Maverick Viñales in Schach, wenn auch knapp. Dazu kommt, dass Yamaha die Lücke zu Honda und Ducati über den Winter geschlosse­n zu haben scheint. Beide Piloten zeigen sich optimistis­ch, dass die Schwächen des Vor- jahres ausgebügel­t wurden. Für Spannung sorgt bei Yamaha auch das neue Kundenteam: Nach fast 20 Jahren Zusammenar­beit wechselte Tech3 zur Saison 2019 zu KTM, die Yamaha-Kundenmoto­rräder landeten beim neuen Petronas SIC Racing Team. Mit Franco Morbidelli und Rookie Fabio Quartararo bewerben sich dort zwei Jungspunde um die Nachfolge Rossis im Werksteam, sollte der Doktor tatsächlic­h irgendwann einmal aufhören.

Dass sich Suzuki mit Joan Mir und Alex Rins ganz und gar auf zwei spanische Jungspunde verlässt, wirkt auf den ersten Blick riskant. Allerdings ist Rins mit zwei Jahren MotoGP-Erfahrung in der Spitze angekommen, Mir gilt als Supertalen­t. Beide sind ein Bekenntnis an die Zukunft. Innerhalb von drei Jahren will es Suzuki endgültig mit Honda, Yamaha und Ducati aufnehmen. Der Titel ist dann das klare Ziel. Immer im Fokus: Ferrari-Star Sebastian Vettel startet am 17. März in die neue Saison

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Skeptisch: Findet Valentino Rossi mit Yamaha zurück zur Spitze?
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