Conchita verwurstet sich
Metamorphose um Mitternacht. Das Role-Model entpuppt sich erneu(er)t als PR-Profi
Was für ein MarketingGenie, der Herr Tom Neuwirth (30)! Tagelang hatte er seine Fans mit kryptischen T.O.M.Postings auf die Folter gespannt. Just am Weltfrauentag, kurz nach Mitternacht, lüftete er das Geheimnis: Neuer Name, neuer Song!
Conchita scheint Geschichte. Er veröffentlichte das frische Werk „Trash All The Glam“(ziemlich Elektro) unter dem an sich abgelegt geglaubten „Familiennamen“Wurst. Auch sein Styling ist nicht mehr ladylike, sondern sportlich maskulin – auf einem Bild rekelt er sich gar im Latex-Morphsuit (Ganzkörperanzug) auf U-Bahn-Treppen.
„Ich muss sie töten. Mit der bärtigen Frau habe ich seit dem Song-Contest-Sieg im Prinzip alles erreicht. Ich brauche sie nicht mehr“, mit dieser Ansage (in der deutschen „Welt“) ließ er schon im Februar 2017 seine Fans erstarren. Das Ende der glamourösen Figur schien fix – doch via Facebook sagt er, künftig beide Rollen – „mal Conchita, mal Wurst“– spielen zu wollen.
Erster Auftritt als bärtige Frau: 2011 bei der ORF-Show „Die große Chance“, dann der rasante steile Aufstieg, stets auch gespickt mit teils homophoben Anfeindungen, zum gefeierten Song-Contest-Sieger – damals noch Siegerin.
Modezar Karl Lagerfeld fotografierte sie, sein Kollege Jean Paul Gaultier schickte sie über den Laufsteg und Popstar Elton John Blumen. Langsam wurde die Kunstfigur Conchita aber „männlicher“, um dann doch immer wieder einmal die große Diva aufblitzen zu lassen. Und dann der totale Bruch – Vollglatze beim heurigen Grazer Tuntenball. Okay, da hieß das Motto noch „Scandal“, doch dieser weitete sich noch bis zum Opernball – als Stargast von Justizminister Josef Moser – aus. Auch dort „oben ohne“(keine Haare) und fast oben ohne ( in tiefdekolletierter „Robe“).
Spannend, was er demnächst noch so alles ausheckt.