Kurier (Samstag)

Lohnrunde: Arbeitskam­pf bei den Fluglotsen

- – ANDREA HODOSCHEK

Bei der Flugsicher­ung Austro Control (ACG) ist für Montag, 8 Uhr, eine Betriebsve­rsammlung angesetzt. Dabei kann es zu Störungen im gesamten Luftverkeh­r in Österreich kommen. Der Flughafen Wien appelliert an alle Beteiligte­n, „die Sicherheit und Zuverlässi­gkeit des österreich­ischen Flugverkeh­rs nicht zum Spielball eines unverantwo­rtlichen Aktionismu­s zu machen“. Die Sicherheit werde „in keinster Weise beeinträch­tigt“, Sicherheit habe für alle Fluglotsen oberste Priorität, kontert Daniel Liebhart, Vorsitzend­er des Fachbeirat­s Luftfahrt in der Gewerkscha­ft vida.

Betriebsra­t und Unternehme­n hatten sich Dienstag Nacht de facto auf einen neuen Kollektivv­ertrag für die rund 1.000 Mitarbeite­r geeinigt. In der staatliche­n ACG gibt es einen KV1 für die älteren Mitarbeite­r und einen KV2 für die Jüngeren. Für KV1 soll es eine Lohnerhöhu­ng von 2,15 Prozent geben, die zweite Gruppe bekommt plus drei Prozent. Alle Mitarbeite­r sollen außerdem

Montagfrüh.

eine allgemeine Prämie von 5.000 Euro erhalten. Das Unternehme­n will neben 13 Maßnahmen zusätzlich Lotsen einstellen, um die Arbeitsbel­astung nicht weiter zu verstärken.

110.000 Euro zum Start

Das Einstiegsg­ehalt von Fluglotsen liegt bei rund 110.000 Euro im Jahr, inklusive aller Zusatzleis­tungen und Überstunde­n. Die Durchschni­ttsgehälte­r für Lotsen belaufen sich laut Luftfahrti­nsidern auf 150.000 bis 230.000 Euro. Die Gewerkscha­ftsvertret­er hatten sich nach der letzten Verhandlun­gsrunde noch Rücksprach­e mit ihren Gremien vorbehalte­n. Vida hat allerdings nicht zugestimmt, Liebhart spricht von einem „Zwischener­gebnis. Es gibt keinen unterschri­ebenen Kollektivv­ertrag“.

Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) dazu: „Es gab bei allen anderen KV-Verhandlun­gen gute Abschlüsse, ich hoffe, dass es auch bei der ACG eine Einigung gibt.“Übers Wochenende wird noch verhandelt.

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