Lohnrunde: Arbeitskampf bei den Fluglotsen
Bei der Flugsicherung Austro Control (ACG) ist für Montag, 8 Uhr, eine Betriebsversammlung angesetzt. Dabei kann es zu Störungen im gesamten Luftverkehr in Österreich kommen. Der Flughafen Wien appelliert an alle Beteiligten, „die Sicherheit und Zuverlässigkeit des österreichischen Flugverkehrs nicht zum Spielball eines unverantwortlichen Aktionismus zu machen“. Die Sicherheit werde „in keinster Weise beeinträchtigt“, Sicherheit habe für alle Fluglotsen oberste Priorität, kontert Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbeirats Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.
Betriebsrat und Unternehmen hatten sich Dienstag Nacht de facto auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 1.000 Mitarbeiter geeinigt. In der staatlichen ACG gibt es einen KV1 für die älteren Mitarbeiter und einen KV2 für die Jüngeren. Für KV1 soll es eine Lohnerhöhung von 2,15 Prozent geben, die zweite Gruppe bekommt plus drei Prozent. Alle Mitarbeiter sollen außerdem
Montagfrüh.
eine allgemeine Prämie von 5.000 Euro erhalten. Das Unternehmen will neben 13 Maßnahmen zusätzlich Lotsen einstellen, um die Arbeitsbelastung nicht weiter zu verstärken.
110.000 Euro zum Start
Das Einstiegsgehalt von Fluglotsen liegt bei rund 110.000 Euro im Jahr, inklusive aller Zusatzleistungen und Überstunden. Die Durchschnittsgehälter für Lotsen belaufen sich laut Luftfahrtinsidern auf 150.000 bis 230.000 Euro. Die Gewerkschaftsvertreter hatten sich nach der letzten Verhandlungsrunde noch Rücksprache mit ihren Gremien vorbehalten. Vida hat allerdings nicht zugestimmt, Liebhart spricht von einem „Zwischenergebnis. Es gibt keinen unterschriebenen Kollektivvertrag“.
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) dazu: „Es gab bei allen anderen KV-Verhandlungen gute Abschlüsse, ich hoffe, dass es auch bei der ACG eine Einigung gibt.“Übers Wochenende wird noch verhandelt.