Kraft flog an seinen Erwartungen vorbei
Der Weltrekordhalter landete in Planica auf Rang 14. Der Sieg ging an den Deutschen Markus Eisenbichler.
Hat Stefan Kraft zu viel gewollt? War der Weltrekordhalter (253,5 Meter) vielleicht verkrampft? War der Druck auf dem sonst so nervenstarken Salzburger zu groß?
Jedenfalls lief es für Stefan Kraft nicht nach Wunsch beim Skifliegen im slowenischen Planica vor toller Kulisse und bei perfekten Bedingungen. Der 25-Jährige landete bei 214 und 213 Metern und damit nur auf Rang 14. Der Sieg ging erstmals im Weltcup an den Deutschen Markus Eisenbichler.
„Ein Schaß, das habe ich mir anders vorgestellt“, sagte Kraft. „Ich habe mir in der Hocke sehr schwer getan, weil bei 106 km/h ist der Druck im Radius schon sehr hoch.“Eigentlich habe er sich gut gefühlt, war nicht nervös. Richtig gefreut hatte er sich auf das Springen, aber „leider war das nicht mein Tag. Noch weiß ich nicht, woran es gelegen ist. Das muss ich erst analysieren. Morgen werde ich die 230 angreifen.“Denn „morgen“bedeutet Samstag bedeutet Teamspringen. Am Sonntag wird die Saison mit dem letzten Einzel abgeschlossen.
Nach einem starken ersten Durchgang fiel Daniel Huber auf Rang 16 zurück, er wurde zweitbester Österreicher: „Es ist ein Balanceakt mit dem Schwerpunkt. Der zweite Sprung ist mir leider nicht sehr gut gelungen. Die Motivation war nach dem ersten Flug ganz oben, und das wollte ich im zweiten bestätigen. Ich habe alles probiert. Das kann passieren.“
Gähnende Leere
17. wurde Michael Hayböck, der analysierte: „Es scheint, dass ich noch nicht stabil genug bin. Es hat schon von hinten reingepfiffen. Ich habe keinen Luftpolster gespürt, da war gähnende Leere.“Platz 22 belegte Philipp Aschenwald.
Eisenbichler ist das Siegen gewohnt, drei Goldmedaillen hatte er bei der Nordischen WM in Seefeld geholt. Gestern durfte er sagen: „Ich bin richtig froh, dass ich jetzt meinen Weltcup-Sieg habe.“