Kurier (Samstag)

Frühlingss­tart mit Blüten und Eis

Wie viel eine Kugel Eis kosten darf, ist oft umstritten. Klar ist: Auf das, was drin ist, kommt es an

- VON PETRA HOCHSTRASS­ER

Wochenende. Die Marillenbl­üte lockt Ausflügler in die Wachau, die Eissalons Schleckerm­äuler vor die Vitrinen.

Bei Gelati Alberti in Wien kostet es 1,50 Euro, beim Eis Greissler 1,60 Euro, bei Leones 1,90 Euro, bei Tichy 2,10 Euro – und auf den ersten Blick ist es doch überall dasselbe: ein Stanitzel Eis. Der Preis einer kleinen Portion hat schon zu manchen Diskussion­en geführt: Denn warum kostet sie hier so viel und dort nur so viel? Der zweite Blick aufs Eis verrät einiges mehr: Denn was gleich scheint, ist es meist nicht.

Der Preis richtet sich nach mehreren Faktoren. Wie eine Analyse der Eispreise in Deutschlan­d ergab, entfallen etwa 50 Prozent des Preises auf laufende Kosten wie Personal und Miete. Rund 20 Prozent des Preises werden für Zutaten und Zubehör (wie das Stanitzel) benötigt. Die restlichen Prozent bleiben dem Eisdielenb­esitzer.

Qualität und Quantität

Entscheide­nd für den Preis ist vor allem die Qualität der Zutaten: „Stellt der Eissalon Pistaziene­is aus speziellen BioPistazi­en her und verwendet nur regionale Heumilch, macht sich das preislich bemerkbar – das ist aber auch legitim“, sagt Luca Alberti, Re- präsentant der Wiener Eissalons. Viele Salons hätten deshalb an der Seite ihrer Vitrine mehrere Wannen, in denen sie solche speziellen Eissorten dann teurer verkaufen.

Zum anderen kommt es – wenig überrasche­nd – auf die Menge an. Vergleicht man die kleinste Tüte mehrerer Eissalons, wird klar, dass die kleinste Portion nie gleich groß ist. Dieser Unterschie­d entsteht oft dadurch, dass viele Eissalons mit der klassisch italienisc­hen Spachtelva­riante arbeiten, andere mit dem gängigen Kugel-Portionier­er – nur wenige berechnen grammgenau.

„Österreich­weit liegt der Durchschni­ttspreis zwischen 1,30 und 1,80 für eine Kugel Eis“, sagt Andrew Nussbaumer, Sprecher der handwerkli­che Eiserzeuge­r in Österreich. Er führt selbst einige Eissalons in Vorarlberg – aber nicht nur dort, auch in Liechtenst­ein und in der Schweiz. Der Standort spiele bei der Preisgesta­ltung eine wichtige Rolle. Immerhin richten sich danach viele anfallende Kosten.

Länderverg­leich

Im internatio­nalen Vergleich zahlen Österreich­er dennoch wenig für den Eisgenuss: In der Schweiz und Liechtenst­ein kostet die Kugel umgerechne­t meistens 3 bis 3,40 Euro. Auch Dänemark und Finnland überschrei­ten laut einem Preisvergl­eich im Jahr 2018 die 3-Euro-Marke: In Kopenhagen kostet eine Kugel im Durchschni­tt 3,80 Euro, in Helsinki 3,52 Euro. In Frankreich sind es bis zu fünf Euro. Deutlich billiger bekommt man das Eis bei in Deutschlan­d: In Berlin zahlt man im Durchschni­tt 1,44 Euro.

Der teuereste Eisbecher wiederum ist in New York erhältlich: Knapp 22.000 Euro muss man umgerechne­t für den mit Gold verzierte Eisschale hinblätter­n.

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Eis-Vielfalt: 2013 eröffneten Susanna Paller (Bild) und Cäcilia Havmöller die erste Veganista-Filiale – heute sind es sieben
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Knapp 22.000 Euro kostet dieser Eisbecher aus New York

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