Sigi Maurer als Favoritin für Wiener Grüne
ÖVP legt sich auf Blümel fest, Grüne lassen heute ihre 2.000 Mitglieder reihen
Bei der Nationalratswahl überlassen die Türkisen nichts dem Zufall: Gernot Blümel tritt in Wien als Spitzenkandidat an. Vorreihungen auf der internen Liste nach Vorzugsstimmen wird es, wie sonst bei der ÖVP üblich, diesmal nicht geben.
Auch bei der Wien-Wahl 2020 will Blümel antreten – solange in der Bundeshauptstadt aber keine Regierungsbeteiligung in Sicht sei, werde er im Bund bleiben.
Im Wahlkampf wirbt er mit der türkis-blauen Regierungsarbeit: Ende der Schuldenpolitik, Kampf gegen illegale Migration, Senkung von Steuern und Abgaben. Wer die Fortführung wolle – diesmal aber „ohne Rattengedichte, Liederbüchern und antisemitischen Äußerungen“–, der möge die Volkspartei wählen, sagt Blümel.
Grüne: Offenes Rennen
Wen die Grünen in Wien auf Platz eins setzen, wird nicht vorher festgesetzt, sondern heute, Samstag, von 2.000 Mitgliedern entschieden. Im neuen Wahlsystem – das so kompliziert wie spannend ist – reiht jeder seine acht Favoriten unter den 29 Bewerbern.
Beste Chancen werden Sigi Maurer zugerechnet. Die gebürtige Tirolerin war bis zum Aus der Grünen 2017 im Parlament und machte sich durch ihren Kampf gegen den Bierwirt in der #MeToo-Debatte einen Namen.
Laut Umfragen liegen die Grünen aktuell bei zwölf Prozent, für Wien könnten sich damit vier Mandate ausgehen. Unter den Frauen gibt es um diese Plätze harte Konkurrenz: Alev Korun – ebenfalls Ex-Mandatarin – hat viel Zuspruch, in der MigrantenCommunity mobilisiert Faika El-Nagashi. Aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bewirbt sich Meri Disoski. Im Parteivorstand und damit in gewichtiger Funktion ist Ewa Dziedzic, die vom Bundes- in den Nationalrat wechseln will.