Visionen im Zoofachhandel
Erste politische Enquete des Zoofachhandels fand in Wien statt
„Heimtierhandel und -haltung der Zukunft“, so lautete das Thema der ersten politischen Enquete des Zoofachhandels, die am 11. Juni im Palais Ferstel in Wien stattfand. Unter den Gästen waren Vertreter des Bundesministeriums, des Tiergarten Schönbrunn, NGOs und auch internationale Vertreter der Branche, wie der Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe, Norbert Holthenrich.
Kurt Essmann, Vorsitzender der Berufsgruppe Zoofachhandel in der WK Wien, will den objektiveren Austausch zu den Themen Heimtierhandel und -haltung in Österreich fördern und lud daher erstmals zu dieser Veranstaltung: „Heimtiere sind ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Gesellschaft, daher muss der legale Zoofachhandel durch die Politik unterstützt werden. Ansonsten wird der illegale Handel gefördert und der Schwarzmarkt f loriert.“Als Keynote Speaker waren der Präsident der European Pet Organisation (EPO), Svein Fossa aus Norwegen, sowie sein Vizepräsident Klaus Krachbüchler, Vorsitzender der Berufsgruppe Zoofachhandel in der WKNÖ, geladen.
Herr Fossa beschrieb die Praxis in seinem Heimatland Norwegen, wo viele Heimtiere, speziell Reptilien seit dem Jahr 1977 verboten waren. Die Verbote für den Heimtierhandel hatten gravierende negative Auswirkungen und der illegale Handel wurde dadurch gestärkt. Seit 2013 gibt es nun Positivlisten, die die Haltung von einigen wenigen Rassen erlaubt. „Die Situation hat sich gegenüber dem Verbot verbessert, doch durch die Positivlisten sind einige neue Probleme aufgetaucht. Arten entwickeln sich ständig und werden gekreuzt. Durch das Einengen in ein starres Korsett wird der Markt überreguliert und die Züchter werden wieder in die Illegalität gezwungen“, beschrieb Herr Fossa die norwegische Situation.
Danach präsentierte Klaus Krachbüchler seine Visionen für die Zukunft des Zoofachhandels in Österreich. „Der Zoofachhandel ist als Experte der erste Ansprechpartner in Sachen Heimtier für Politik und Konsumenten. Wir sind sozusagen der Übersetzer und Vermittler. Gleichzeitig müssen wir auf Entwicklungen im Markt reagieren und Themen wie die Regulierung des Onlinehandels beim Heimtierkauf oder Tierfutterqualität stärker aufs politische Tapet bringen“, beschreibt Klaus Krachbüchler die Herausforderungen der Branche.