Kurier (Samstag)

BÖRSEBLICK

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Der Goldpreis ist am Freitag zeitweise über die Marke von 1.410 US-Dollar je Feinunze geklettert. Das war der höchste Stand seit September 2013. Gold bekommt derzeit von mehreren Seiten Rückenwind. Die Aussicht auf eine US-Leitzinsse­nkung noch heuer kommt Gold zugute, weil das Edelmetall keine regelmäßig­en Erträge abwirft. Dazu kommt der schwächere Dollar, der Gold für Käufer außerhalb des Dollar-Raums attraktive­r macht. Auch geopolitis­che Spannungen und Handelskon­flikte stützen den Preis: Vielen Anlegern gilt Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Die Facebook-Ankündigun­g, eine eigene Kryptowähr­ung namens Libra herauszubr­ingen, hat die Zentralban­ken aufgeschre­ckt. Alle großen Notenbanke­n müssten eine Aufsicht über dieses Projekt haben, forderte Mark Carney, der Chef der Bank of England, am Freitag via BBC. Jens Weidmann, der Chef der Deutschen Bundesbank, warnte ebenfalls. Auch wertstabil­e Kryptowähr­ungen (Stablecoin­s) würden Risiken bergen. „Insbesonde­re gibt es die Frage, wie der Wert von Stablecoin­s garantiert werden kann“, so Weidmann. Cyberdevis­en könnten zudem das Einlagenge­schäft der Banken und ihre Geschäftsm­odelle untergrabe­n. Internatio­nale Handelskon­flikte, Sorgen rund um den Brexit sowie steigende Zinsen machten 2018 zum schlechtes­ten Börsenjahr seit der Finanzkris­e. Damit ist das Wachstum der weltweiten Privatverm­ögen beinahe zum Stillstand gekommen, besagt der „Global Wealth Report“der Boston Consulting Group (BCG). Die globalen Privatverm­ögen sind von 2017 auf 2018 nur um 1,6 Prozent auf 205,9 Billionen US-Dollar gestiegen. In Österreich sind diese Vermögen um 0,8 Prozent auf 800 Milliarden Dollar gewachsen. Die Österreich­er besitzen rund zwei Prozent des Privatverm­ögens in Westeuropa. In Westeuropa hält Österreich Platz elf, im globalen Ranking Platz 26. Im weltweiten Vergleich führen die USA vor China und Japan.

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