Kurier (Samstag)

Der Abenteurer zieht weiter: „Melbourne, das musst’ erleben!“

Nach Stationen in Südkorea und Dänemark spielt der Niederöste­rreicher künftig in Australien.

- VON ANDREAS HEIDENREIC­H

Wien–Belgrad, Belgrad– Abu Dhabi, Abu Dhabi–Melbourne. 24 Stunden war Richard Windbichle­r am Freitag unterwegs, um am anderen Ende der Welt seinen Job anzutreten. Beim Melbourne City Football Club hat der 28-Jährige einen Zweijahres­vertrag bis 2021 unterschri­eben. Der KURIER erreichte ihn beim Zwischenst­opp in Belgrad telefonisc­h, um ihn zu seinem nächsten Abenteuer zu befragen. Denn nach Hause kommt der Niederöste­rreicher erst wieder im Mai 2020. Im Oktober beginnt die Saison, im Winter wird in der australisc­hen A-League ohne Pause durchgespi­elt.

Wenn er von der 4,7-Millionen-Metropole spricht, gerät Windbichle­r sofort ins Schwärmen. „Melbourne, das musst’ erleben. Die Menschen sind extrem nett, die Kombinatio­n aus Meer und Stadt ist großartig. Dasist einfach ein leiwandes Gefühl.“

Erinnerung

Im Februar 2018 war er bereits vor Ort. Im Trikot von Ulsan Hyundai aus Südkorea erzielte der Weltenbumm­ler in der Asian Champions League ein Kopftor beim 3:3 gegen Melbourne Victory, den (noch) bekanntere­n Klub aus der Stadt. „Melbourne City will sich mittelfris­tig als Nummer eins in Asien etablieren. Bei solchen Zielen ist es cool, ein Teil davon zu sein.“Lange überlegen musste Windbichle­r also nicht, als vor rund zwei Wochen der Anruf kam. „Ich war gerade auf der Hochzeit vonStefan SchwabinIt­alien.“Zwei Tage später ging es schon nach Manchester zum Medizinche­ck. Manchester? Ja, Melbourne City ist Teil der City Football Group. Gemeinsam mit Manchester City und New York City besteht ein Konsortium von Fußballklu­bs auf der ganzen Welt. Eigentümer ist Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi. Spieler aus Europa, die für die USA oder Australien verpflicht­et werden, müssen sich zuerst in Manchester durchcheck­en lassen. Auch der Ex-Austrianer Ismael Tajouri, der aktuell in New York kickt, fixierte seinen Wechsel aus Wien im Jänner 2018 in Manchester.

Träume

Die Major League Soccer war auch immer ein Ziel von Weltenbumm­ler Richard Windbichle­r, der nach zwei Jahren in Südkorea zuletzt ein halbes Jahr in Dänemark bei Viborg spielte. „ImHinterko­pf schwebt ein Wechsel in die USA immer noch herum.“Mehr beschäftig­te ihn zuletzt aber ein möglicher Wechsel zu Rapid. Trainer Kühbauer wollte ihn, ein schriftlic­hes Angebot des Klubs sei aber nie eingetrude­lt. „Seit dem ersten Tag, als Trainer Kühbauer mich bei den Admira Amateuren gecoacht hat, war es mein Traum, unter ihm bei Rapid zu spielen.“Warum er sich dann 2015 für die Austria und jetzt für Australia entschiede­n hat? „Auch Träume verändern sich. Jetzt lebe ich eben einen anderen Traum.“

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Rückblick: Im Februar 2018 traf Windbichle­r für Ulsan in Melbourne

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