Kurier (Samstag)

Neuer 13A schneidet Grätzel von Öffis ab, umstritten­er 2A könnte zurückkehr­en

- ROUTEN DER BUSSE 2A UND 13A – STEFANIE RACHBAUER – CHRISTOPH SCHWARZ

Die neue Linienführ­ung des 13A durch die Neubaugass­e könnte zu einem unerwartet­en Revival führen: Und zwar zu jenem des City-Busses 2A.

Der 13A wird – wie berichtet – künftig im Gegenverke­hr durch die Neubaugass­e fahren, die dafür zu einer Begegnungs­zone umgebaut wird. Das bedeutet im Umkehrschl­uss: Jene Straßen, die der 13A bisher statt der Neubaugass­e durchfahre­n hat, stehen dann ohne Busverbind­ung da. Betroffen ist konkret das Grätzel rund um die Kirchengas­se (siehe Grafik). Ab Herbst 2020 wird es soweit sein.

Für Verärgerun­g sorgt das bei den ÖVP-Bezirkspar­teien der betroffene­n Bezirke Mariahilf und Neubau. Sie nutzen die neue Route 13A, um eine langjährig­e Forderung zu erneuern – und pochen auf die Rückkehr des City-Busses 2A.

Die Linie hat eine bewegte Geschichte: Einst verband sie die Innere Stadt mit dem 6. und 7. Bezirk. Dann kam der Umbau der Mariahilfe­r Straße zur Begegnungs­zone und der 2A wurde geteilt – in 2A in der Inneren Stadt und 2B rund um die Mariahilfe­r Straße. Weniger später wurde der 2B eingestell­t. Das Argument: Der 13A, der damals ebenfalls eine neue Route erhielt, decke diesen Teil ohnehin ab.

Für viele Senioren war der Bus eine beliebte Verbin

ÖVP-Forderung.

dung zwischen den drei Bezirken, weshalb die ÖVP stets seine Wiedereinf­ührung forderte. „Die Argumentat­ion, dass der 13A ohnedies die Strecke abdeckt, ist nun hinfällig“, sagt Christina Schlosser, türkise Bezirkspar­teiobfrau in Neubau.

Umdenken bei der SPÖ?

Ihre Parteikoll­egen pflichten ihr bei. „Wir brauchen eine Busverbind­ung, die Mariahilf und Neubau wieder mit der City verbindet“, sagt Gerhard Hammerer aus dem 6. Bezirk. Markus Figl, Bezirksche­f im 1. Bezirk, spricht gar von der „Institutio­n“der Citybusse, die für „Bewohner, Arbeitnehm­er, Unternehme­n und Touristen“von Bedeutung sei. Die Stadtregie­rung und die Wiener Linien argumentie­rten stets gegen die Buslinie. Und fanden in der Vergangenh­eit durchaus klare Worte: „Es ist kaum jemand damit gefahren. Ein Fahrgast war die Regel, ein zweiter war schon eine kleine Sensation“, ließ man sich zitieren.

Jetzt dürfte in der SPÖ ein Umdenken beginnen: Zuletzt sprachen sich Parteifunk­tionäre wie der Mariahilfe­r Bezirksche­f Markus Rumelhart für den Bus aus.

Mehr noch: Der neue 2A soll sogar bis in den 2. Bezirk zum Karmeliter­markt verlängert werden.

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