Kurier (Samstag)

Explosion: Ermittler suchen in Trümmern nach Ursache

Die Aufräumarb­eiten sind schwierig

- – K. AUER

Für Verkehr und Fußgänger war der Zugang zur Preßgasse und zu Teilen der Schäfferga­sse am Freitag nach wie vor untersagt. In der Sperrzone zeigt sich das Ausmaß der Zerstörung: Überall liegen Scherben von zerbrochen­en Fenstersch­eiben. Abgestellt­e Autos sind zerdrückt, mit Dellen überzogen und vom Staub bedeckt. In der Fassade des Gemeindeba­us, in dem es Mittwochna­chmittag zur Explosion mit zwei Toten kam, klafft über mehrere Stockwerke hinweg ein riesiges Loch. In mehreren Wohnungen fehlen Wände und Böden.

„Das Gebäude ist immer noch einsturzge­fährdet“, sagt Christian Feiler, Sprecher der Feuerwehr. Es gehe jetzt darum, das Gebäude zu stabilisie­ren und in eine gesicherte Baustelle zu überführen. „Wir gehen nicht davon aus, dass wir noch Opfer finden, weil niemand vermisst wird. Den Schutt entfernen wir trotzdem vorsichtig.“Die Trümmer können derzeit nicht entsorgt werden, da sie zur Ursachenfo­rschung benötigt werden.

Ermittlung­en

Die Ermittlung­en stehen laut Polizei ganz am Anfang, sie seien wegen des instabilen Gebäudes schwierig. Bei ähnlichen Explosione­n habe das etwa einen Monat gedauert.

Am Mittwoch wurde eine tote Frau aus dem Schutt geborgen, Donnerstag­abend eine weitere Leiche gefunden. „Mit einem DNAAbgleic­h versuchen wir nun, die Identität des zweiten Toten zu klären“, teilt die Polizei mit. 14 Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Sie konnten die Intensivst­ation mittlerwei­le verlassen.

Laut Feiler muss die direkt betroffene Stiege abgerissen werden. Ob der Versuch, die zweite der beiden Stiegen zu retten, sinnvoll ist, sei fraglich. Auch die angrenzend­en und das vis-àvis gelegene Gebäude sind derzeit nicht bewohnbar. Vor allem das gegenüber liegende Wohnhaus weist erhebliche Schäden auf.

Ersatzwohn­ungen

Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßn­ahmen, kündigt als erste Maßnahme die Montage von Bretterver­schlägen und eines Bauzauns an. Das soll Plünderung­en verhindern. Rund 50 Personen wohnten im betroffene­n Haus; für sie werden Ersatzwohn­ungen organisier­t. Viele sind bei Verwandten, Freunden oder in Hotels untergekom­men. Allerdings sei davon auszugehen, dass längerfris­tig doch die meisten die Angebote der Stadt annehmen wollen, hieß es.

Theoretisc­h könnten sie sogar entscheide­n, dauerhaft in der neuen Wohnung zu bleiben. Einige hätten jedoch klargestel­lt, auf jeden Fall in die Preßgasse zurück zu wollen.

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Die Brennhaare der Raupen sind weniger als einen Millimeter lang und giftig. Sie reizen die Atemwege und die Haut

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