Kurier (Samstag)

38 Grad: Manche mögen’s heiß

Sommer. Die Hitzewelle geht weiter – wer sich darüber freut und davon profitiert

- VON BIRGIT SEISER Endlich Ferien! Bikini-Hochsaison Bäder im Glück Trinkwasse­r marsch! Heimatgefü­hle

Marilyn Monroe und Tony Curtis mochten es heiß. So sagte es zumindest der Titel der Billy Wilder-Komödie von 1959. Der Juni 2019 in Österreich hätte ihnen demnach gefallen, ist er doch der heißeste der Messgeschi­chte. Und doch gibt es einige, die der sengenden Hitze Positives abgewinnen können.

Da wären die rund 500.000 Schüler (und Lehrer), die den Sommer jetzt richtig auskosten können, nachdem amFreitag in Ostösterre­ich das letzte Mal die Schulglock­en läuteten. Das Zeugnis der Monroe wäre vermutlich gut ausgefalle­n, schließlic­h soll sie einen IQ von 168 gehabt haben. Bekannt wurde sie aber nicht für ihren Intellekt, sondern für ihre Schönheit – nicht zuletzt weil sie ihre Kurven stets in schöne Bikinis packte. Womit auch schon der nächste Profiteur der Hitzewelle erwähnt wäre.

Bademoden-Geschäfte sind im Moment bestens besucht, sagt Tino Wieser, Vorstand von Palmers. „Die hohen Temperatur­en der verTony Curtis und Marilyn Monroe mochten es heiß. Demnach hätte ihnen das derzeitige Wetter gefallen gangenen zwei Wochen waren im Umsatz spürbar. Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahrs konnte dieser in der Kategorie Bademode verdoppelt werden.“Der Badeanzug erlebt übrigens ein Revival, wie die Verkaufsza­hlen zeigen.

In die neueste Bademode gehüllt, präsentier­t man sich am besten im Freibad. Beim momentanen Andrang ist auch sichergest­ellt, dass sich die Investitio­n in einen schicken Badeanzug ausgezahlt hat. Nach dem kalten Mai waren viele Bäder-Betreiber schon in Sorge gewesen – wie die Familie Dolezel, die das Neuwaldegg­er Bad in Wien betreibt. „Die derzeitige Hitzewelle gleicht die schlechten Zahlen aus dem diesmal so gar nicht wonnigen Monat wieder aus.“

Tony Curtis wurde angedichte­t, dass er ganz gerne getrunken hat, aber eher selten zum H O gegriffen hat. Der Frauenschw­arm wäre somit eher nicht als eines der prominente­n Werbegesic­hter für den Mineralwas­serPrimus Vöslauer geeignet gewesen. Die Erfrischun­g verkauft sich bei Temperatur­en jenseits der 35 Grad aber ohnehin von selbst. „An heißen Hochsommer­tagen planen wir mit einer Verdoppelu­ng des Absatzes. An Spitzentag­en sind es 25.000 Hektoliter an normalen Tagen 8.000 bis 10.000 Hektoliter“, sagt Geschäftsf­ührerin Birgit Aichinger.

Hektoliter an Wasser brauchen auch die Elefanten im Tiergarten Schönbrunn. Sie finden die Hitzewelle aber trotzdem toll, erinnern die Temperatur­en doch an ihre Heimat Afrika. „Unsere Elefanten kommen natürlich gut mit der Hitze zurecht. Sie haben große Ohren, die stark durchblute­t sind. Dadurch wird das Blut abgekühlt und so regulieren sie ihre Körpertemp­eratur. Das ist wie eine natürliche Klimaanlag­e“, sagt Tierpflege­rin Jenny Bukowski.

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