SEX in der freizeit HEISS-ZEIT
Wenn vom Sommer und von höheren Temperaturen die Rede ist, dann ist der Sex meist nicht weit. Jetzt wird alles doppelt so heiß und doppelt so geil. Aber was davon ist wirklich wahr? Und, wichtigste Frage überhaupt: Gibt es den Sommerpenis wirklich?
h„Als Leser hofft man ja insgeheim auf die erste Doppelblindstudie mit Sommerpenisträgern und NichtSommerpenisträgern.“
itze bedeutet immer auch irgendwas mit Sex. Zumindest theoretisch. Vor allem in Onlinemedien wird darüber oft und gerne schwadroniert. Meist dreht sich dabei alles um die Frage, wie Sex bei höheren Temperaturen so richtig gut und heiß wird. Oder aber wie man die Hitze für aufregende Koitusvarianten nützt. Etwa, indem man Eiswürfel, gekühlte Gurken, Erdbeeren oder gar Tüteneis ins Liebesspiel einbaut: „Lass es auf den Körper tropfen, schleck’s ab.“„Food Play“heißt das dann. Geschmackssache. Man hört ja immer wieder von Menschen, die es hassen, wenn wo was pickt. Außerdem wird der Ordnung halber darauf verwiesen, dass Milcheis nicht in oder rund um die Vagina gehört, weil: Scheidenpilzinfektiongefahr! Sensible sollten es daher mit einem gut gekühlten Dildo versuchen. Keine schlechte Idee, mit dem kann man auch gleich Tränensäcke behandeln. Wie auch immer, es gilt die Formel: steigende Temperaturen, mehr Geilheit, mehr Sex. Was ja bis zu 30 Grad stimmen mag, aber jenseits davon wohl nicht. Dazu später. Besonders lustig finde ich nämlich die SommerpenisDiskussion aus dem Vorjahr, die – aufgrund der Hitzewelle der letzten Wochen – erneut aufgeflammt ist. Da wird im Netz darüber nachgedacht, ob Männer bei Hitze ein größeres Genital haben: ja, nein, vielleicht, Schwachsinn? Wo doch temperaturbedingt allerlei Körperteile dicker würden: Finger, Knöchel, Zehen. Warum nicht sein bestes Stück? Und, oho, da ist von Herren die Rede, die tatsächlich von einem subjektiv empfundenen Größerwerden berichten: „Karl K., 43: Im Juli fühle ich mich untenrum wie Goliath.“Nun, mein Herr, möglicherweise handelt es sich dabei einfach nur um eine schlichte Erektion. Der Ordnung halber werden in Sachen Sommerpenis Urologen befragt, dann steht da: „Sommerpenis: wissenschaftlich erwiesen!“. Als Leser hofft man ja insgeheim auf die erste Doppelblindstudie mit Sommerpenisträgern und Nicht-Sommerpenisträgern. Rein medizinisch hat der tropisch bedingte Größenwahn was mit dem Erweitern von Blutgefäßen zu tun, heißt es. Aber ohne Auswirkungen auf den Akt. Womit wir beim Sommerloch wären. Bevor Sie da was falsch verstehen: Es handelt sich dabei um das Phänomen viel zu hoher Temperaturen, wodurch die Lust auf Sex drastisch sinkt. Da hockt man mitten in der schönsten Zeit des Jahres herum, ist von Sommerhits, Sommerspritzern und sommerlichen Aussichten umgeben, hat aber arge Kreislaufprobleme. Simple, kleine Bewegungen fühlen sich an wie ein Wüstentrail, selbst der Fantasie ist zu heiß. Was tun? Auch da hat die große Internet-Gemeinde die eine oder andere Idee: Sex am kühlen Fliesenboden. Sex in der lauwarmen Dusche. Sex im kalten Keller. Sowie: getrennte Schlafzimmer – und jeder masturbiert solo vor sich hin. Oder aber Sex für Faule – also auf keinen Fall turnen und sich durch Stellungen hecheln, bis der Notarzt kommt, sondern stattdessen stundenlang ganz, ganz langsam ineinander stecken, an was Schönes denken, atmen und warten, bis der Orgasmus wie eine Meereswelle daherschwappt. Das Ganze idealerweise bis zur nächsten Schlechtwetterphase. Kleiner Trost: Der nächste Winter kommt bestimmt.