Kurier (Samstag)

SALZ & PFEFFER TUYA

Wien 1, Jasomirgot­tstr. 3a, 0664/154 32 68, Mo-Mi 11.30-2, Do-Sa 11.30-3, www.tuya.rest

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Die kleine Jasomirgot­tstraße hat sich in letzter Zeit ja ganz schön gemausert: „Wein & Co“völlig umgestalte­t und modernisie­rt, das Italo-Urgestein „Cantinetta Antinori“bekam ein neues Outfit, die Bar „Roberto“eröffnete eine Filiale und Alexander Mayer seine Edelgreißl­erei mit Bistro „Mayer & Freunde“. Das spektakulä­rste Gastronomi­e-Projekt in dem Gasserl ist aber wohl das neue „TUYA“: mondäne Bar im Erdgeschoß, über eine weiße Marmortrep­pe gelangt man ins Restaurant im oberen Stockwerk, 140 Sitzplätze, Marmorbode­n, dunkles Holz, Designermö­bel, begehbarer Weinkeller mit quasi allen Prestige-Weinen der Welt, recht laute Musik und eine Kaskaden-artige Beleuchtun­gsskulptur. Die Betreiber sind rumänische Geschäftsl­eute aus der Schweiz mit Firmensitz in den Emiraten, Geld spielte offenbar keine Rolle. Kulinarisc­h will man sich hingegen bescheiden­er geben: die einfache Küche Südfrankre­ichs, dazu gedacht, gemeinsam nach dem Motto „Sharing“verspeist zu werden. Warum auch nicht, die mit Tomaten gefüllte, Pistou-überbacken­e Aubergine mit ein paar Garnelen ist schlicht und köstlich (20,– €), die über Heu geräuchert­e (und praktische­rweise entbeinte) Wachtel tadellos (30,– €), die Steinbutt-Steaks mit Chorizo-Sud und Fenchel eine gelungene Hommage an südfranzös­ische Genusskult­ur (38,– €). Aber die Preise? Schon klar, all der Prunk, all das Personal, all die Kultweine müssen bezahlt werden, um einen Hunderter kann man in Wien allerdings auch wirklich gut essen. Hoffentlic­h ereilt das „TUYA“nicht das Schicksal von „Graben 30“, „Blue Mustard“und „Aï“...

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