Kurier (Samstag)

Der Zubau macht den Unterschie­d

Sanierung und Erweiterun­g eines Altbaus aus den 70er-Jahren in Niederöste­rreich: Entstanden ist ein Hof – mit Pool zwischen Alt und Neu.

- Der Architekt, Zwischen dem alten Architekt Andreas Kanzian und VON ULLA GRÜNBACHER neuen Den großen Wohnraum,

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Das Einfamilie­nhaus aus den 70er Jahren in Neuhofen an der Ybbs in Niederöste­rreich war den Bewohnern zu klein. „Der Abbruch wurde in Erwägung gezogen“, erzählt der Grazer Architekt Andreas Kanzian. Zum Glück hatten sich die Bauherren, das Ärztepaar Zöchmann, schlussend­lich anders entschiede­n. Der Altbau wurde stattdesse­n saniert und durch einen gartenseit­igen Zubau erweitert.

der sich auf die Errichtung von medizinisc­h-therapeuti­sche Einrichtun­gen spezialisi­ert hat, hatte bereits zuvor für die Bauherren eine Ordination realisiert: Aus diesem Grund war die Zusammenar­beit besonders stimmig. „So ideale Bauherren, so eine vertrauens­volle Zusammenar­beit – das gibt es wahrschein­lich nur einmal“, ist Andreas Kanzian überzeugt. Bauteil befindet sich nun ein intimer Hof mit Pool. „Von außen „Gewohnt wird im Neubau, Schlafen, Arbeiten und das Empfangen von Gäste findet im Altbau statt.“ sieht man nur den Altbau und das Carport, der Neubau ist hingegen versteckt von der Öffentlich­keit“, beschreibt Andreas Kanzian. Aber: Man muss den umgestalte­ten Altbau betreten, um in den Neubau zu gelangen. Denn die beiden Teile wurden baulich miteinande­r verbunden. Der Neubau verfügt über einen offenen Grundriss, das Gebäude ist auf drei Seiten verglast, der offene Wohnbereic­h öffnet sich mithilfe der großformat­igen Glasschieb­eelemente zum Garten und zum Innenhof mit Pool. „Die weit auskragend­en Betonplatt­en schützen vor zu viel Sonneneins­trahlung, auf der Westseite befindet sich zusätzlich ein Sonnenschu­tz“, so der Architekt. Eine Klimaanlag­e wurde in Voraussich­t auf noch heißere Sommer vorbereite­t, aber noch nicht umgesetzt.

der im Neubau entstanden ist, dominiert ein hängender, offener Kamin. Zentral wurde eine Art begehbarer Schrank angeordnet, der viele Funktionen erfüllt: Küche, Küchenessp­latz mit Weinschran­k und Platz für Stauraum. Architekt Andreas Kanzian: „Ein abgeschlos­sener Kubus, der völlig unauffälli­g ist.“Wie die Verbindung aus Alt und Neu bewohnt wird? Architekt

Andreas Kanzian erklärt: „Gewohnt wird im Neubau, Schlafen, Arbeiten und das Empfangen von Gästen findet im Altbau statt.“Oder anders gesagt: Das öffentlich­e Haus und das private Haus werden voneinande­r getrennt, Alt und Neu kontrastie­ren auch optisch. Der Pool im Innenhof wurde im Zuge des Projekts neu gebaut, für die Abdeckung des Beckens hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Die Holzpodest-Konstrukti­on stammt von der österreich­ischen Firma Spießberge­r, auf Knopfdruck „fährt diese mitsamt der Liegestühl­e über das Pool und deckt es ab“, veranschau­licht der Architekt das Konzept. Die Außenhülle des Neubaus besteht aus 50er-Ziegeln, „um auf die grauenhaft­e Styropor-Dämmung zu verzichten“, betont Architekt Andreas Kanzian. Die Mauereleme­nte wurden schneeweiß verputzt, die Außenanlag­e bekiest.

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Von links: Der Neubau ist auf drei Seiten verglast. Im Vordergrun­d der Neubau mit auskragend­em Dach, im Hintergrun­d rechts der Altbau
 ??  ?? Das Holzdeck mit den Liegestühl­en fährt auf Knopfdruck über das Pool und deckt es ab: So entsteht ein stimmiges Bild des Innenhofs zwischen den beiden Gebäudetei­len
Das Holzdeck mit den Liegestühl­en fährt auf Knopfdruck über das Pool und deckt es ab: So entsteht ein stimmiges Bild des Innenhofs zwischen den beiden Gebäudetei­len
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 ??  ?? Luftig eingericht­eter Neubau mit großen Schiebetür­en: ein hängender, offener Kamin, Sitzgelege­nheiten und ein Tisch
Luftig eingericht­eter Neubau mit großen Schiebetür­en: ein hängender, offener Kamin, Sitzgelege­nheiten und ein Tisch
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