Im blutigen Schlachthaus der menschlichen Grausamkeiten
„Macbeth“von Kresnik, Helnwein und Schwertsik beim Festival ImPulsTanz.
Vom Skandal zum Kult. Vom vielfach geschmähten, angefeindeten, mit Morddrohungen konfrontierten Theaterberserker zum international gefeierten Preisträger – so liest sich in etwa die Geschichte des Choreografen Johann Kresnik und die seiner Arbeit „Macbeth“.
1988 in Heidelberg uraufgeführt, sorgte Kresnik damals für heftige Diskussionen. Zu aktuell war der mysteriöse Tod des in diverse Affären verstrickten CDU-Politikers Uwe Barschel in einem Genfer Hotel. Das Bild des Toten (bekleidet in einer Badewanne liegend) ging damals um die Welt. Und auch Kresniks Macbeth endet – wie all seine Opfer – letztlich in einer Blutbadewanne.
Endstation
Denn es ist ein hermetisch abgeriegeltes Schlachthaus des Grauens, das Gottfried Helnwein für diesen unfassbar starken, immer noch hoch brisanten „Macbeth“errichtet hat. Eine Endstation jeder Menschlichkeit mit weißen Wänden, blutdurchtränkten Schläuchen, mit Blut gefüllten Badewannen, deren Inhalt immerwieder imOrchestergraben (Eingeweide inklusive) entsorgt wird.
In diesem betörend-albtraumhaften Umfeld erzählt Kresnik nicht nur die Geschichte von Macbeth, sondern die der ganzen Menschheit. Der ewige Kreislauf des Schlachtens und Geschlachtet-Werdens – bei Kresnik wird er zur zeitlos gültigen Parabel. Da können die fanatischen Menschleins noch sehr umPappkronen streiten, mit Messern werfen oder in einer „Alice im Wunderland“Kulisse ganze Familien mas