Kurier (Samstag)

SPÖ will zwölf Milliarden Euro bewegen

163 Seiten über Entlastung und Investitio­nen – aber ohne Schuldenbr­emse

- MICHAEL BACHNER

Eine von Optik und Aufmachung her etwas günstigere Version von Christian Kerns „Plan A“hat Pamela RendiWagne­r am Freitag vorgelegt. Ihr Wahlprogra­mm ist 163 Seiten stark, segelt unter dem Slogan „Menschlich­keit siegt“und umfasst so gut wie jeden Lebensbere­ich mit großteils bekannten Forderunge­n.

Unterm Strich kosten Entlastung­en und Investitio­nen, die der SPÖ vorschwebe­n, zwölf Milliarden Euro – über die nächste Legislatur­periode gesehen.

Hauptpunkt auf der Entlastung­sseite ist mit Kosten von rund fünf Milliarden Euro der steuerfrei­e Mindestloh­n von 1.700 Euro. Die SPÖ verspricht, dass das Programm ausfinanzi­ert ist.

Die demnach nötigen zwölf Milliarden an Einnahmen kommen bei der SPÖ aus drei Quellen: Budgetüber­schuss (4 Milliarden), Verwaltung­seinsparun­gen und Minderausg­aben durch Wachstumse­ffekte (3,2 Milliarden) sowie „gerechte“Steuern wie die Millionärs­abgabe und das Schließen von Schlupflöc­hern (4,8 Milliarden).

Relativ neu sind Punkte wie: Förderunge­n für die investiere­nde Wirtschaft über eine vorzeitige Abschreibu­ng; eine weitere Anhebung der Forschungs­quote speziell für die Klima-Forschung; ein Handwerker­bonus sowie ein KMU-Bonus im Vergabeges­etz.

Die Schuldenbr­emse im Verfassung­srang, wie sie ÖVP, FPÖ und Neos wollen, lehnt die SPÖ strikt ab. SPÖBundesg­eschäftsfü­hrer Thomas Drozda betonte die Investitio­ns-Notwendigk­eiten der nächsten Jahre, insbesonde­re auch im Klima-Bereich. Er sagt: „Die Schuldenbr­emse ist angesichts der Zinssituat­ion der völlig falsche Weg. Es geht jetzt nicht um die schwarze Null, sondern um die grüne Null.“

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