Kurier (Samstag)

Bank Austria startet mit „sozialem Banking“

Für Gründer und Sozial-Firmen

- I.KISCHKO

Billigst-Kredite für Gründer von Kleinstunt­ernehmen oder für Wohn- und Behinderte­nwerkstätt­en: Die Bank Austria öffnet ihre Finanzieru­ngen für jene Menschen und Unternehme­n, die bisher nur schwer zu einem Bankkredit gekommen sind.

„Social Impact Banking“heißt dieser neue Geschäftsz­weig, den Bank Austria-Chef Robert Zadrazil am Freitag präsentier­te. Wobei: Großes Geschäft steht für die Bank dabei nicht im Fokus. „Um es gut zu machen, müssen wir Gutes machen“, lautet das Motto der Bank für die neue Initiative, die die italienisc­he Mutter UniCredit in Italien vor zwei Jahren gestartet hat. Mit Finanzieru­ngen, die günstig und flexibel sind – also im Notfall auch tilgungsfr­eie Zeiten erlauben – will die Bank einen gesellscha­ftlichen Nutzen stiften. In Italien hat die UniCredit seit 2017 rund 2100 Mikrokredi­te in der Höhe von 41,5 Millionen Euro vergeben und dazu noch 38 sogenannte Impact-Finanzieru­ngen im Volumen von 42 Millionen Euro.

Nun wird diese Initiative auf Österreich, Deutschlan­d und acht Länder in Zentralund Osteuropa ausgeweite­t. Die Bank Austria hat bereits erste Finanzieru­ngen vergeben: Einen Mikrokredi­t für die Gründung einer kleinen, modernen Bäckerei in Favoriten und eine größere Finanzieru­ng für die Errichtung der Dorfgemein­schaft Wienerwald in Purkersdor­f, wo Wohn- und Werkstattp­lätze für Menschen mit hohem Unterstütz­ungsbedarf entstehen. Dort werden die Investitio­nskosten von 3,8 Millionen Euro mitfinanzi­ert.

Der Zinsvortei­l

Firmengrün­der, die einen Kleinstkre­dit brauchen, ihn aber mangels Sicherheit­en von den meisten Banken nicht bekommen, können bei der Bank Austria einen Mikrokredi­t beantragen. Bis zu 25.000 Euro kann die Bank finanziere­n. Die Zinsen dafür sind mit 1,5 Prozent inklusive Gebühren, wie Zadrazil betont, deutlich günstiger als ein Konsumkred­it, für den die Bank etwa vier Prozent Zinsen verlangt.

Neben Social Impact-Finanzieru­ngen will sich die Bank verstärkt um Finanzbild­ung kümmern. Workshops und Wettbewerb­e für Schüler und Schülerinn­en sollen dazu abgehalten werden. Unterstütz­t wird all dies durch Freiwillig­enarbeit von pensionier­ten Mitarbeite­rn.

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