Wie die Wien-Liebe wachsen könnte
Die Nachricht vo nde r neuerlichen Ernennung der österreichischen Bundeshauptstadt zur lebenswertesten Stadt des Universum se rreichte das Redaktionskomitee der Wiene rA nsichten im benachbarten Ausland.
An einem sonnigen Spätsommer-Morg en i m bestimmt idyllischsten Ort Oberitaliens hatte das Komitee gerade den Mund voll frisch Gebackenem, al sde r deutsche Gast au s dem Nachbarzimmer die freudige Nachricht überbrachte .S anft schwäbelnd, wirkte de rTo n des Deutschen halb neidisch, halb spöttisch angesichts de r Au szeichnun gu nd nicht nur das Gebackene war schuld, dass de mR edaktionskomitee in diesem Moment die Worte fehlten. Es ist ja nicht so, dass wir diese Stadt nicht schätz en w ürden. Doch die (selbstverständlich ausschließlich zu R echercheZwecken unternommene )Au slands-Reise hatte da bereits die eine ode rA nregung zur weiteren Intensivierung de ru nendlich großen Wien-Liebe erfahren.
Etwa den Wunsch nach Feinkostläden! Warum gibt es so wenige in Wien? Warum besteht unsere Nahversorger-Lage hauptsächlich aus Filialen von Supermarktketten ? Kl ar sind auch in italienischen ode rfr anzösischen Städten nicht nur Greißler, sonder na uch Supermärkte dahei m.A ber nicht so viele und deren Schriftzüge sind behutsamer i mS tadtbild untergebracht als hierzulande. Kann es sein, dass Wiener für individuelle, kleine Läden samt ausführliche rB eratun g zu u ngeduldi gg eworden sind ?E ine Beobachtung au s de m eingangs erwähnten italienischen Ort: Bei mGr eißler stellen sich ein paar Leut’ an, auch ein Wiener Paa rm öchte Salami und Prosciutto erwerben. Während die Italiene rg eduldig warten ,m it den Verkäufern plaudern und sich an derSchönheit der Waren erfreuen, stürmen die Wiener, die sich wohlgemer kt a uf Urlau b be finden, nach wenigen Minuten au sde mG eschäft, auf den Lippen ein entschlossenes „des dawoat ma ned.“
Die Eile muss eindeutig dem Heimweh nach Extrawurstsemmerl na u sde m Supermarkt geschuldet sein.