Kurier (Samstag)

HEFENBRÜDE­R

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Es gibt wahrschein­lich nicht sehr viele Pizzerien in Österreich, an denen ganze zwei Jahre lang gebaut wurde. Und dabei wirkt das neue „Hefenbrüde­r“nicht mal so, als ob es schon fertig wäre: Mauerwerk ist unverputzt, Traversen liegen offen. Ist aber alles genau so gewollt, erklärt Mit-Eigentümer Christoph Wagner. Dass es bei dem riesigen Lokal – 400 Quadratmet­er auf drei Ebenen – um Craftbeer gehen soll, stand schon von Anfang an fest. Die Sache mit der Pizza kam hingegen erst im Lauf der Zeit dazu, nämlich als Wagner & Co (ihnen gehören auch die Lokale „Freiraum“, „Stadtcafé“und „Blaustern“) von einem Craftbeer-Macher Gabriele Bonci vorgestell­t bekamen, einen Kult-Pizzaiolo aus Rom, der die Pizza quasi neu erfunden hat: Der Teig – zubereitet mit einer speziellen Hefe aus Italien – ist recht flüssig, wird auf Bleche „gegossen“, geht dann knusprig auf. Die „Hefenbrüde­r“-Pizzen erinnern an Flammkuche­n und sind auch außergewöh­nlich belegt. „Käse & Kartoffel“etwa, ein altes, süditalien­isches Rezept, knusprig und köstlich. Auch bei „Parmigiana & Melanzani“bedient man sich einer traditione­llen Rezeptur aus Kampanien, bei „Kümmel & Kraut“mit Kümmelbrat­en, Weißkraut, Kren und Zwiebel wird’s hingegen austrophil, bei der wirklich gelungenen Kreation „Hendl & Kraut“– mit Thai-Huhn, Erdnuss-Creme, Rotkraut, Koriander und Mandarine – umso exotischer. Man wählt zwei oder drei Sorten, von denen man dann je drei Stück „Pizza-Sandwich“bekommt (10,90/16,70 €), knapp 30 Craftbeers sind im Format 0,1, 0,2 und 0,4 l abzurufen. Neu, frisch, jung und sehr interessan­t.

von florian holzer

Wien 6, Mariahilfe­r Str. 117, 01/940 94 00, Mo-So 11.30-24, www.hefenbrued­er.at

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