Kurier (Samstag)

Geh-Muffel für Öffis begeistern

- MARKUS STROHMAYER

Wien. Die Wiener Linien kooperiere­n vermehrt mit Sharing-Diensten, um die Strecke zu den Öffis bequemer zu machen. So sollen Geh-Muffel für die Öffis begeistert werden.

Sharing-Dienste. Bessere Anbindung an die Öffis

Dass es mit U-Bahn, Bus und Bim oft schneller geht als mit dem Auto, da sind sich viele Wiener einig. Dass einige von ihnen trotzdem lieber mit dem Auto fahren – gerade in den Außenbezir­ken –, liegt daran, dass der Weg zu den Öffis oft weit ist. Um dieses Problem zu lösen, haben die Wiener Linien am Freitag zwei neue WienMobil-Stationen eröffnet.

Diese bestehen einerseits aus einigen Parkplätze­n, die für Taxis, Carsharing und ladende E-Autos reserviert sind. Und anderersei­ts aus Fahrrad- und Mopedständ­ern sowie einer markierten Scooter-Zone, in der E-Roller abgestellt werden dürfen.

Bislang gab es am Simmeringe­r Platz eine einzige derartige Station. Nun wurde das Angebot auf den Rochusmark­t im dritten Bezirk und den Richard-Wagner-Platz im 16. Bezirk ausgeweite­t.

Bis Ende des Jahres sollen laut Wiener Linien-Sprecher Christoph Heshmatpou­r drei weitere Stationen dazukommen. Wo genau, werde derzeit geprüft.

Öffi-Nutzern möchte man damit die Möglichkei­t bieten, in unmittelba­rer Nähe der Station auf Fahrrad, Scooter-, Moped- oder Carsharing umzusteige­n. Auch ein Taxistand und E-Ladestatio­nen sind Teil des Angebots.

Die Idee dahinter: Die „letzte Meile“, also den Weg zwischen Wohn- oder Arbeitsort und der nächstgele­genen

Öffi-Haltestell­e, bequem und schnell zu gestalten. Das soll helfen, auch Geh-Muffel dazu zu bewegen, die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel zu nutzen.

Die Wiener Linien arbeiten dazu mit Partnern zusammen. Mit „Citybike“, das Leihräder anbietet; mit dem ÖAMTC, der Leihmopeds zur Verfügung stellt; und mit dem Carsharing-Anbieter „Stadtauto“, der Pkw bei den WienMobil-Stationen parkt. Die E-Scooter werden vorerst von „Circ“und „Tier“bereitgest­ellt. Neue Partner könnten schon bald dazukommen.

„Der Vorteil ist, dass sich alle Fahrzeuge gesammelt, gewartet und geladen an einem Ort befinden“, sagt Heshmatpou­r. Zusätzlich scheinen alle Partnerfah­rzeuge in der Mobilitäts-App der Wiener Linien auf und lassen sich dort zum Teil sogar direkt buchen. Scooter-Chaos ungelöst Ob die fixen Scooter-Abstellzon­en – wie von manchen verlangt – stadtweit kommen, ist derzeit ungewiss. Aus dem Büro von Vizebürger­meisterin Birgit Hebein (Grüne) heißt es auf Anfrage des KURIER, dass das E-ScooterNut­zungsverha­lten über den Sommer evaluiert wurde. Bald sollen neue Regeln präsentier­t werden. Hebein: Ein gemeinsame­s Konzept für Sharing-Anbieter und eigene Parkzonen für E-Scooter seien zwar Thema, entschiede­n sei aber noch nichts.

 ??  ?? Geladene EScooter warten nun täglich auch am Rochusmark­t und RichardWag­ner-Platz. Außerdem vor Ort: Bike-, Moped- und Carsharing
Geladene EScooter warten nun täglich auch am Rochusmark­t und RichardWag­ner-Platz. Außerdem vor Ort: Bike-, Moped- und Carsharing

Newspapers in German

Newspapers from Austria