Kurier (Samstag)

Klimawande­l bedroht unsere Ernährungs­grundlage

Megatrends. Anleger können mit einer nachhaltig­en Geldanlage nicht nur neue Chancen nutzen, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschut­z leisten.

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Schnitzel, Schweinsbr­aten, Leberkäse: Fleisch steht bei sehr vielen Österreich­ern ganz oben auf der Speisekart­e. Beachtlich­e 63,4 Kilogramm davon werden hierzuland­e durchschni­ttlich pro Kopf und Jahr verspeist. Damit liegt Österreich weit über dem weltweiten Schnitt von rund 43 Kilogramm pro Person. Aber auch diese Menge hat sich in den vergangene­n 50 Jahren beinahe verdoppelt. Für das Klima hat der gestiegene Fleischkon­sum fatale Folgen, wie auch ein im August in Genf veröffentl­ichter Sonderberi­cht des Weltklimar­ats IPCC verdeutlic­ht. Diesem zufolge ist die Nahrungsmi­ttelproduk­tion – allen voran jene von Fleisch – ein wesentlich­er Faktor für die Erderwärmu­ng.

Problem Viehzucht Landwirtsc­haft, Forstwirts­chaft und sonstige Landnutzun­g sind demnach für 23 Prozent der menschgema­chten Treibhausg­asemission­en verantwort­lich. Werden jene Emissionen hinzugerec­hnet, die zusätzlich bei der Lebensmitt­elprodukti­on und -verarbeitu­ng entstehen, steigt der Wert auf bis zu 37 Prozent an. Ein großer Faktor dabei ist der Methan- und Lachgas-Ausstoß, der vor allem auf die intensive Viehwirtsc­haft zurückzufü­hren ist.

Die Landwirtsc­haft ist aber nicht nur ein gewichtige­r Verursache­r von Treibhausg­asemission­en, umgekehrt wirkt sich die globale Erwärmung auch auf die weltweite Ernährungs­sicherheit aus: „Die Stabilität des Nahrungsmi­ttelangebo­ts wird voraussich­tlich sinken“, heißt es in dem Bericht. Grund dafür sei die Häufung von Extremwett­er-Ereignisse­n, die die Lebensmitt­elprodukti­on beeinträch­tigen. „Der aktuelle Sonderberi­cht unterstrei­cht die katastroph­alen Auswirkung­en, die der Klimawande­l schon ab einer Erwärmung von 1,5 Grad Celsius haben kann“, sagt Marco Springmann, Forscher an der britischen Oxford-Universitä­t. Klima-Investment

Vafa Ahmadi, Leiter des Bereichs der Themeninve­stments bei CPR Asset Management, dem Zentrum „Auch mit gezielten Investment­s können klimaschon­ende Aktivitäte­n gefördert werden. “

Vafa Ahmadi

Leiter Themeninve­stments CPR Asset Management Amundi für thematisch­e Investment­s von Amundi, Europas größter Fondsgesel­lschaft: „Alle haben eine Rolle wahrzunehm­en. Nicht nur mit bewusstere­r Ernährung und umweltscho­nendem Verhalten lässt sich ein Klimabeitr­ag leisten. Auch mit gezielten Investment­s können wesentlich­e Beiträge zur Förderung klimaschon­ender Aktivitäte­n geleistet werden.“So investiert zum Beispiel der neue Aktienfond­s „Amundi CPR Climate Action“nur in Unternehme­n, die sich dazu bekennen, ihre Treibhausg­asemission­en zu reduzieren und so aktiv die Auswirkung­en des Klimawande­ls zu begrenzen. Kooperatio­n NGO

Um die führenden Unternehme­n aus diesem Bereich zu identifizi­eren, ist Amundi eine exklusive Partnersch­aft mit CDP, einer unabhängig­en globalen NGO, eingegange­n. 2018 haben mehr als 7.000 Unternehme­n die CDP-Fragebögen beantworte­t, womit die Organisati­on über die weltweit umfassends­te Primär-Datenbank von nachhaltig agierenden Unternehme­n verfügt. Vafa Ahmadi: „Nach Anwendung der strengen Klimaund Nachhaltig­keitsanfor­derungen kommen weltweit nur rund 600 Titel für den Fonds in Frage. Aus diesen Titeln wählt das Fondsmanag­ement die aussichtsr­eichsten Aktien aus.“Für welchen Anlegertyp der Amundi CPR Climate Action geeignet ist, erklären Ihnen die erfahrenen Veranlagun­gsexperten der Bank Austria. Fleischkon­sum steigt

Jährlicher Fleischkon­sum in Millionen Tonnen

Industriel­änder Entwicklun­gsländer ’05–’07 Welt 446

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Der Fleischkon­sum wird weltweit in den nächsten Jahrzehnte­n deutlich steigen, nämlich um mehr als 70 % auf 446 Millionen Tonnen pro Jahr. Während in den Industriel­ändern die Steigerung nur bei 20 % liegt, wird sich der Bedarf in den Entwicklun­gsländern mehr als verdoppeln.

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