Die Leere nach dem EM-Aus
Das österreichische Team holte nur einen Punkt. Der Vertrag mit Teamchef Warm ist ausgelaufen.
Es ist für die österreichischen Volleyballer vermutlich kein Trost, aber es gab bei dieser Eurovolley eine Mannschaft, der es sogar noch schlechter ergangen ist. Das Team aus Estland blieb ohne Punkt und gewann in fünf Partien gerade einmal zwei Sätze.
Die Österreicher haben in ihrer Gruppe B immerhin angeschrieben, ein Pünktchen und drei gewonnene Sätze entsprechen allerdings nicht den Erwartungen – und wohl auch nicht dem Potenzial, das die Nationalmannschaft hat. Insgeheim hatten die Verantwortlichen ja sogar vom Einzug ins Achtelfinale geträumt, aber von diesen 16 Topteams trennt die Österreicher schon noch einiges, wie die vielen deutlichen Niederlagen bei der EM zeigten.
„Ich bin sehr enttäuscht über unser Abschneiden“, erklärte der österreichische Libero Philipp Kroiss nach dem 0:3 im letzten Gruppenspiel gegen Serbien. „Wir wollten eigentlich gegen Spanien und die Slowakei gewinnen, in den entscheidenden Phasen hat es nicht gereicht.“Analyse
Auch deshalb, weil es praktisch kein Spiel gab, in dem alle Österreicher zur Hochform auflaufen konnten. Immer wieder gab sich ein Leistungsträger Blößen, dazu kamen eine notorische Serviceschwäche und die fehlende Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenden Ballwechseln. „Ich bin jetzt sehr leer“, gestand Philipp Kroiss.
Die Verbandsspitze will in den kommenden Wochen die EM in Ruhe aufarbeiten. Aktuell steht das österreichische Nationalteam ohne Teamchef da, der Vertrag mit Michael Warm ist mit dem EM-Aus ausgelaufen. In der Teamcheffrage hat der Volleyballverband keinen Zeitdruck: Die nächsten Länderspiele finden im Mai 2020 statt.